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Fanfiction

Curiosity – First And Final Passion - Every story begins with a promise…

von Dr. S

„Was?!“ Sirius versuchte sich hochzustemmen, aber dadurch spürte er den Schmerz wieder durch seinen Rücken zucken und sackte keuchend auf sein Bett zurück. Die Arme auf seinem Kissen überkreuzt drehte er den Kopf und musterte seinen Patensohn genauso, wie er früher seine Mutter angestarrt hatte, als die ihm verboten hatte mit den Muggelkindern draußen zu spielen.

„Bleib liegen, Sirius“, seufzte Harry und massierte sich kurz die Schläfe. Sirius verdrehte die Augen. Er hätte dafür sorgen sollen, dass Remus nicht so viel Zeit mit Harry verbrachte. Jetzt hatte er hier einen zweiten Dauerseufzer der miserabel in Zaubertränke war sitzen. „Ich denke nur, dass es das Beste wäre.“

„Hör mal, Harry. Entgegen aller Meinungen bin immer noch ich der Erwachsene von uns, ja?“

Harry hob die Augenbrauen und schob sich die Brille hoch. „Ich bin schon über ein Jahr volljährig, Sirius. Ich kann meine eigenen Entscheidungen treffen.“

„Aber meine gleich mit?“ Sirius verdrehte die Augen und stützte sein Kinn mit den Händen. Er hasste es auf dem Bauch zu liegen, aber mit der Verletzung war nichts anderes drin.

„In der Hinsicht… kannst du noch schlechtere Entscheidungen als sonst treffen“, meinte Harry und Sirius nahm sich fest vor ihn nie wieder in Remus‘ Nähe zu lassen. Die hörten sich genau gleich an! „Du benimmst dich… wie ein verliebter… Teenager. Obwohl ich keinen Teenager kannte, der sich irgendwann mal so benommen hat.“

Sirius biss die Zähne aufeinander um sich eine Antwort zu verkneifen, die Jungspund Harry gar nicht gefallen hätte. Was spielte der sich in letzter Zeit aber auch immer so auf? Man wurde nicht automatisch erwachsen nur weil man selbst seine Bescheinigung nach Hogsmeade zu dürfen unterschreiben konnte. Was wollten diese Kinder auch immer so schnell erwachsen werden? Sollten auch in Zeiten des Krieges versuchen ihre Jugend zu genießen, da konnte die nämlich ganz plötzlich vorbei sein.

„Ist mir ja egal, ob du auf… Malfoy stehst“, fuhr Harry fort. „Daran konnte ich mich ja gewöhnen, so oft wie du nach ihm gefragt hast, aber… ähm…“

„Oh, Harry. Sag ruhig, dass du die Hoffnung noch nicht aufgegeben hast, ich würde merken, was er für ein schleimiger Bastard ist“, brummte Sirius und schon wieder seufzte Harry.

„Schleimiger Bastard trifft es nicht ganz… Ich weiß, dass er deine… ähm… Gefühle schamlos ausnutzen wird“, sagte Harry übertrieben besorgt. Zu einem anderen Zeitpunkt hätte Sirius das niedlich gefunden. Erinnerte ihn an Lily. „Sich im richtigen Moment durch die Haare zu fahren, um ein ‚O‘ in Zaubertränke zu bekommen ist nicht wirklich schleimig.“

„Doch, irgendwie schon. Und das funktioniert bei Sluggy? Hätte ich früher wissen müssen“, murmelte Sirius vor sich hin.

„Nicht nur bei… Sluggy“, nuschelte Harry und räusperte sich, als Sirius die Augenbrauen hob. „Verstehst du, was ich dir damit sagen will?“

„Dass ich Dracos Unschuld nicht mehr bekommen werde?“, grinste Sirius und jetzt errötete Harry wie das Kind, das er war. Sirius tätschelte ihm in Gedanken die Wange und hing ihm ein Schild mit der Aufschrift ‚Jungfrau‘ um den Hals.

„Ähm, das weiß ich jetzt nicht so genau…“

„Diskutiert ihr Malfoys Jungfräulichkeit? Komm mir vor, wie in der Schule…“ Mit einem viel zu breiten Grinsen kam Ron einfach reinmarschiert, als hätte er die Erlaubnis von Sirius bekommen sein Zimmer zu betreten. Unverschämtheit.

„Was soll das heißen?“, fragte Sirius griesgrämig, während Harry die Augen seufzend schloss und die Brille die Nase hochschob.

„Ähm…“ Ron griff in seine Tasche und holte eine brandneue Zahnbürste heraus, drückte sie Harry in die Hand. „Malfoy hat sicher keine.“

Sirius hörte seine Zähne knirschen, als er die Kiefer aufeinander mahlen ließ. Er mochte Ron. Er mochte Ron wirklich. Aber Ron ohne eine Mollyhafte Ader für Malfoy mochte er lieber.

„Sirius, du siehst echt übel aus“, meinte Ron und musterte den Verband, der allmählich einen ekligen, roten Rand bekam. „Kümmert Malfoy sich da drum? Er kann das doch, oder Harry?“

Jetzt schien auch Harry seine Zähne knirschen zu hören. „Malfoy kann das nicht, Ron. Und er kommt hier auch nicht rein. Er wird sich auch nicht darum scheren, dass du dein letztes Hemd für eine Zahnbürste hergegeben hast, klar?“

Ron schüttelte den Kopf. „War Hermine“, sagte er und schaute sich um. „Wo ist sie hin?“

„Ich kann drauf verzichten noch mehr von euch in meinem Zimmer zu haben“, murmelte Sirius, drehte den Kopf und starrte die Wand an. Er mochte Ron, wirklich. Aber er mochte es nicht, wenn man sich über ihn lustig machte.

„Sag Hermine, dass Malfoy sich gar nicht erst ein Handtuch aussuchen wird; er bleibt nicht hier“, sagte Harry und schmiss die Zahnbürste auf Sirius‘ Schreibtisch. Jetzt war der unordentlich, na toll…

„Er bleibt“, sagte Sirius, falls er hier überhaupt noch etwas zu sagen hatte. „Weil ich sonst sterben muss.“

Harry schoss ihm einen skeptischen Blick zu und schüttelte dann den Kopf. „Was?“

„Ich hab geschworen ihn zu beschützen“, sagte Sirius und drehte sich wieder weg. „Ein Unbrechbarer Schwur, klar?“

„Warum machst du so nen Scheiß?“, entfleuchte es Ron, während Harry schon wieder seufzte.

„Noch einer? Reicht Snape nicht?“ Als Sirius sich wieder drehte rieb Harry sich mit beiden Händen übers Gesicht, richtete sich die Brille und stand auf.

„Ich dachte, nur Malfoy hat schwören müssen, Sirius nicht zu verraten!“, sagte Ron und starrte Harry sauer an, als könne der was dafür. „Wusstest du das?“

Harry schüttelte den Kopf.

„Du wusstest das.“

„Ron, ich wusste das nicht! Sonst hätte ich es euch erzählt“, sagte Harry, brachte Ron dadurch aber nur zum Schnauben. „Was machen wir da jetzt? Kann man den irgendwie lösen?“

„Dann wäre er ja wohl kaum unbrechbar“, meinte Ron schmollend. „Ich sag ja, Dad hat Fred und George fast gekillt, als sie mir sowas anhängen wollten. So ein magischer Vertrag ist ne ernste Sache.“

„Und deswegen bleibt Malfoy hier, wo ich ihn am besten im Auge behalten kann“, sagte Sirius und fing an mit den etwas längeren Haarsträhnen zu spielen, weil ihm jetzt schon langweilig wurde. Ob er lange im Bett liegen musste? Sowas passte ihm gar nicht. Er war nie jemand gewesen, der seine Zeit mit schlafen vertrödelt hatte.

„Aber wir brauchen dich doch, Sirius“, versuchte Harry es jetzt auf diese Tour. „Malfoys Bodyguard zu sein wäre ein Vollzeitjob und wir sind mitten im Krieg! Ich hab mich auf dich verlassen.“

„Ja, so sehr, dass ich zu Hause auf dich warten kann und dir dann eine heiße Schokolade mache, ja?“, meinte Sirius bitter. „Eben warst du noch so erwachsen, Harry. Ernsthaft, ich bin nicht deine Mummy.“

„Und Malfoy wird nicht mit dir zusammen hier warten und die passenden Kekse liefern, klar?“ Man konnte förmlich die Vorstellung von Malfoy mit Keksblech in der Hand hinter Harrys Augen aufleuchten sehen. Sirius fand das derweil gar nicht so schlecht, außer Draco kam auf die irrsinnige Idee etwas unter der Schürze tragen zu wollen.

„Harry, kümmer dich um deine Sachen“, sagte Sirius und seufzte auf diese Weise, für die Remus und Harry ihn wegen Plagiat verklagen mussten. „Malfoy ist eben meine Sache.“

„Malfoy ist niemandes Sache“, mischte Ron sich wieder ein. „Harry, hast du ihm nicht von den Gerüchten erzählt?“

Harry verdrehte die Augen. „Ich kann mich an Gerüchte erinnern, die mich als Erben Slytherins abgestempelt haben“, sagte er und verschränkte abweisend die Arme vor der Brust, versuchte Sirius‘ Blick einzufangen, aber der fixierte lieber Ron. „Sirius, du lässt am besten eh die Pfoten von Malfoy. Der… gräbt nur da, wo es sich lohnt, weißt du?“

„Ich hab ja gehört, dass er eigentlich die Unschuld in Person ist“, ließ Ron sich aber nicht davon abhalten mal zum Besten zu geben, was er wusste. „Dazu würde dann auch passen, dass man ihn seit Jahren nicht mal mehr an Parkinsons Hand gesehen hat.“

„Klatschtante“, murmelte Harry. „Vielleicht hat er auch gemerkt, dass sie dumm wie Stroh ist?“

„Erzähl ruhig weiter, Ron. Muss ja was über meinen Schützling wissen“, sagte Sirius und bekam dafür einen fast verletzten Blick von Harry zu sehen.

„Muss das sein?“, fragte er.

Sirius ließ die Augenbrauen hüpfen. „Sorry, aber wenn du eine andere Möglichkeit weißt, dann sag’s ruhig. Ich muss auf ihn aufpassen. Wie ich das jetzt für meine ganz persönlichen Vorteile nutze kann dir ganz egal sein.“

„Ich will nur nicht, dass…“ Er seufzte auf. „…dass man dir wehtut.“ Sirius musste auflachen und die Bewegung seiner zuckenden Schultern ließ ihn dann auch noch stöhnen. Harry setzte diesen „Geschieht dir Recht“-Blick auf und starrte zur Seite. „Malfoy ist unter deinem Niveau.“

„Sieht er sicher anders“, grinste Sirius. „Ich mach doch bis jetzt gar nichts, Harry.“

„Schwörst du mir auch nichts zu machen?“

„Na, na, na… Von solchen Dingen lass ich erstmal die Finger“, redete Sirius sich raus. „Und wie lange muss ich hier jetzt liegen?“ Er versuchte das Thema zu wechseln, aber wenn Harry nicht wollte, dann würde er das einfach ignorieren.

„Frag doch Malfoy“, sagte Ron und Harry schnaubte auf.

„Kannst du endlich mal mit Malfoy aufhören? Er ist doch nicht umsonst geflogen!“

Sirius räusperte sich, ehe Ron den Mund aufmachen konnte. „Was soll das mit dem geflogen? Hm? Raus mit der Sprache.“ Er schaute erwartungsvoll zwischen den beiden umher und wartete auf eine Antwort.

Harry seufzte und schob sich die Brille hoch. „Malfoy wollte Heiler werden nach seinem Abschluss dieses Jahr“, sagte er. „Frag mich nicht wieso. Passt absolut nicht zu ihm, aber was soll’s. Geschafft hat er es eh nicht. Zwei Monate, oder so, und dann haben sie ihn hochkant rausgeworfen. Seitdem hängt er wieder an Daddys Rockzipfel. Deswegen sollte er auch lieber die Finger von deinem Rücken lassen.“

„Wieso ist er rausgeworfen worden?“, fragte Sirius, der durchaus beurteilen konnte, dass es gar nicht so schlecht war, was Draco da mit seinem Rücken gemacht hatte. Außerdem wirkte der Kleine ziemlich selbstsicher in der Hinsicht. „Muss was Schlimmes gewesen sein. Früher haben sie denen in der Probezeit so einiges durchgehen lassen.“

Harry und Ron tauschten einen Blick und zuckten synchron mit den Schultern. „Lucius Malfoy hat genug gespendet, damit da nie wieder irgendjemand ein Wort drüber verliert“, sagte Harry und Ron nickte.

„Malfoy soll trotzdem fertig gewesen sein. Hat schon nach seinen ZAGs alles drangesetzt und ständig davon gelabert. Konntest du kaum überhören“, sagte er und kratzte sich am Kopf. „Na ja… Man muss auch schon zugeben, dass er auch ohne dieses ‚Ich fahr mir durch die Haare und alle fallen um‘-Getue die nötigen UTZe geschafft hätte. Verteidigung, Kräuterkunde, Verwandlung, Zauberkunst und Zaubertränke braucht man glaub ich und soweit ich’s weiß, hatte er da auch noch überall die Bestnote… Hat aber auch geprahlt damit wie sonst was… Hermine hat sich grün geärgert, als er sie Zaubertränke ausgestochen hat. Aber das gibt sie natürlich nicht zu. Du siehst nur dieses Funkeln in ihren Augen und…“ Ron räusperte sich. „Na ja, weißt schon.“

„Wir haben ihn mal gesehen im St. Mungos, als Ron seine Augenbraue verloren hatte“, sagte Harry und brachte Rons Ohren zum Glühen, was er aber gar nicht zu bemerken schien. „Aber nachdem sie ihn rausgeworfen haben hat man gar nichts mehr von ihm gehört. Hat sein tolles Haus wahrscheinlich einfach nicht verlassen.“

„Oh…“, machte Sirius und stützte das Kinn wieder auf der Handfläche auf. „Der arme Kleine. Hat Depressionen bekommen?“

Harry zuckte mit den Schultern.

„Und warum hast du nur ein einziges ‚Ohnegleichen‘ mit nach Hause gebracht, Harry?“, fragte Sirius übertrieben grinsend. Harry errötete leicht. „Verteidigung ist aber auch das Wichtigste für dich, was?“ Noch ein Rotton dunkler. „Warte, kommt jetzt wieder die Geschichte, wie sie deine Prüfung sabotiert haben?“

„Sirus, das ist jetzt nicht fair“, presste Harry hervor. „Meinetwegen geh mit Malfoy spielen. Ich hab dich gewarnt. Malfoy wird dir sobald wie möglich ein Messer in den Rücken rammen und dich verbluten lassen.“

„Das lass mal ruhig meine Sorge sein“, gab Sirius zurück und beobachtete ganz genau, wie Harry aufstand. „Darf mein Hausheiler jetzt zu mir, Mummy?“

Harry verdrehte die Augen. „Wir bringen dich sobald wie möglich ins St. Mungos, Sirius. Ich trau Malfoy nicht.“

Ron hinter Harry verdrehte die Augen und grinste Sirius zu. Ja, wenn der ihm jetzt Draco herschleifte, dann war Sirius sich sicher, dass da ein paar Sympathiepunkte bei raus springen würden.

„Wo ist Hermine jetzt?“ Harry drehte sich um und sofort versuchte Ron sich an einer ernsten Miene, während er ahnungslos den Kopf schüttelte. „Kreacher?“, versuchte Harry es und Ron schien sich gerne eine Hand vor die Stirn zu schlagen.

„Klar, Kreacher… Hätte ich mir denken können.“

Harry winkte wiedermal ab. „Ich geh sie holen. Remus müsste auch bald hier sein“, sagte er und verschwand aus dem Zimmer.

„Und du holst mir jetzt Draco?“ Sirius setzte seinen Hundeblick auf, als Ron ihn anschaute.

„Ähm…“

„Oder musst du immer genau das tun, was Harry dir sagt?“

Ron schüttelte den Kopf. „Ich… red nur nicht gerne mit Malfoy“, sagte er.

„Ach, papperlapapp! Geh ihn mir holen. Mein Rücken tut weh“, behauptete Sirius und setzte eine Leidensmiene auf.

Ron kratzte sich am Hinterkopf. „Sirius… Vielleicht kommt er ja, wenn du ganz laut rufst?“

Die Augenbrauen hebend legte Sirius den Kopf schief. „Er beißt doch nicht. Die paar Meter in das andere Zimmer, Ron. Mach schon.“

Schwer schluckend drehte Ron sich um und schlurfte aus dem Zimmer, ließ Sirius kopfschüttelnd zurück. Die Jugend heutzutage, die verstand er gar nicht mehr…

~*~

Die Arme auf der Fensterbank verschränkt ließ Draco den Blick über die schneebedeckte Straße gleiten und schwenkte immer wieder in den gegenüberliegenden Park. Ein paar Muggelkinder tollten dort herum und ließen sich ständig in den lockerflockigen Schnee fallen, um ihn fest zu pappen. Draco zückte seinen Zauberstab, zielte auf die Mütze des Muggelmädchens und schoss die kurzerhand in die Büsche. Das Kreischen war bis zu ihm zu hören und er gluckste amüsiert, als die Kinder wie vom Blitz getroffen ins Haus rannten.

„Das macht man nicht, Malfoy.“

Draco drehte sich langsam um, stützte sich rücklings auf der Fensterbank ab und reckte das Kinn leicht. „Ronald“, grinste er, „was für eine Überraschung.“

Das Wiesel schluckte und blieb im Türrahmen stehen. „Sirius, ähm… würde gerne mit dir reden… Also… beweg deinen Arsch zu ihm.“ Er machte schon einen Schritt rückwärts, als Draco sich nach hinten auf die Fensterbank zog und mit den Beinen baumelte. „Hast du mir zugehört?“

„Immer doch“, sagte Draco und klopfte die Finger auf das Holz des Fensterbrettes.

„Dann… schieb deinen Arsch da runter.“

Draco schüttelte bedächtig den Kopf. „Wieso sollte er dich schicken, hm?“

Weasley erbleichte leicht. „Warum sollte ich das denn sonst sagen?“

„Aufmerksamkeit, Ronald“, hauchte Draco und ließ die Augenbrauen hüpfen. „Wie immer. Lass mich raten…“ Übertrieben offensichtlich runzelte Draco die Stirn und fuhr nachdenklich mit dem Zeigefinger über das Holz auf dem er saß. „Potter und Granger wiedermal nur zu zweit unterwegs? Alleine irgendwo in den dunklen Tiefen dieses Hauses?“

Weasley antwortete nicht.

„Du fühlst dich nicht ausgeschlossen? Oh, Ronald! Wir machen Fortschritte.“ Draco hob den Blick und suhlte sich innerlich in dem Hass, der aus Weasleys blauen Augen strömte.

„Wir machen gar nichts“, presste er hervor.

Draco strich sich eine Haarsträhne aus den Augen. „Nicht?“, raunte er und schmunzelte leicht.

„Ich spiel das nicht mehr, Malfoy“, brüllte das Wiesel ihn plötzlich an, drehte sich um und raste aus dem Zimmer. Draco befeuchtete sich die Lippen, drehte den Kopf über die Schulter und schaute aus dem Fenster. Unten auf der Straße spazierte, die Hände tief in den Manteltaschen verborgen, Remus Lupin entlang. Diesmal alleine. Keine Nymphadora Tonks in der Nähe. Draco lächelte kurz, glitt geschmeidig von der Fensterbank und schlich sich in den Flur. Er hörte die trampelnden Schritte auf dem Dachboden und durfte dem Wutausbruch des Wiesels lauschen. Den brachte er immer wieder gerne zur Weißglut.

Blacks Zimmertür gegenüber stand offen und er wartete wahrscheinlich voller Sehnsucht darauf, dass Draco ihn besuchen kam, aber darauf hatte er nun wirklich keine Lust. Ein bettlägeriger, alter Mann war genauso langweilig wie Staubkörner zählen. Mit dem Zauberstab tippte er sich gegen die Schuhsohlen, murmelte „Silencio“ und schlich sich dann an Blacks Zimmer vorbei. Er hörte ihn leise stöhnen und schüttelte sich angewidert. Merlin, wenn er daran dachte, dass er sowas direkt ins Ohr gehaucht bekommen würde, wollte er kotzen.

Den Zauber auf seinen Schuhen wieder lösend marschierte Draco die Treppen herunter und erreichte gleichzeitig mit Lupin den Eingangsbereich. Sich mit einer Hand am Treppengeländer festhaltend ließ Draco sich zum Gruß zulächeln.

„Sind die anderen bei Sirius?“, fragte Lupin mit heiserer Stimme.

Draco hob eine Augenbraue. Normalerweise fragte man in so einer Situation zuerst nach dem Befinden des angeblich besten Freundes. „Auf dem Dachboden, glaub ich.“

„Und wolltest du das nutzen um dich rauszuschleichen?“, fragte Lupin lächelnd, zog sich den Mantel aus und ging in die Küche.

Draco folgte ihm. „Wäre kaum möglich, nicht wahr?“

„Ich denke, die paar Schutzzauber würdest du schon lösen können“, sagte Lupin und schaute immer noch lächelnd über die Schulter. „Vorausgesetzt es sind nicht vier Ordensmitglieder im Haus, ja… Nun, lassen wir das.“

„Professor, ich hatte gehofft, dass Sie Potter und Black plausibel erklären könnten, warum es extrem unmenschlich ist mich hier festzuhalten“, sagte Draco und lehnte sich gegen die Küchentheke, während Lupin sich ein Glas Wasser einschenkte.

„Auch eins?“

Draco schüttelte den Kopf. „Können Sie?“

Mit einem Seufzen ging Lupin auf den langen Küchentisch zu und setzte sich hin. Draco blieb stehen und hielt Blickkontakt, als Lupin ihn mitleidig betrachtete. „Ich könnte es versuchen“, sagte er und Draco ließ seine Mundwinkel kurz zucken, worauf Lupin seufzte. „Aber ich denke nicht, dass es funktionieren würde. Wenn Sirius sich etwas in den Kopf gesetzt hat, dann kann er da sehr stur sein. Harry wird mich ebenfalls mit Argumenten in den Boden stampfen.“

„Und darauf haben Sie keine Lust?“, fragte Draco leicht enttäuscht. Er drehte sich um und starrte gegen den Küchenschrank. „Ich kann hier aber nicht versauern…“

„So schlimm ist es auch wieder nicht“, sagte Lupin bemüht freundlich. „Du und Sirius scheint euch ja auch ganz gut zu verstehen, nicht wahr?“

Mit einem Schnauben fuhr Draco herum und schenkte Lupin einen angefressenen Blick. „Sie wissen gar nichts. Black will nur etwas zum Spielen und Sie wollen dabei zu gucken wie er nochmal dasselbe mit mir macht wie in dieser scheiß Höhle damals?“

Lupin blinzelte etwas verwundert und legte neugierig den Kopf schief. „Du meinst am Ende deines vierten Schuljahres, hm?“ Draco verdrehte die Augen. „Sirius spricht nie wirklich darüber. Ich habe ihn darauf angesprochen, sogar Dumbledore habe ich mal gefragt, aber es scheint… nun ja, eine Art Geheimnis zu sein.“ Er lächelte etwas traurig, wie ein Wiesel, das sich ausgeschlossen fühlte. „Du möchtest sicherlich auch nicht darüber sprechen.“

„Sie würden das nicht hören wollen“, sagte Draco kalt. „Und ich möchte einfach nur weg hier.“ Er versuchte sich an einem flehenden Blick, war aber keinesfalls zufrieden damit. Betteln lag ihm nicht, egal wie sehr er es versuchte. Gut, es schien echt zu wirken, aber solange Draco nicht zufrieden war, versuchte er es zu vermeiden.

Lupin senkte jedenfalls den Blick und drehte das Wasserglas zwischen den Fingern. „Tonks – du erinnerst dich?“ Er wartete Dracos Nicken ab. „Sie hat mir erzählt, was im St. Mungos passiert ist.“

„Sie spionieren mich aus?“ Draco schüttelte fassungslos den Kopf.

„Entschuldige, Draco, aber niemand ignoriert die auffällig glitzernde Hundemarke. Allerdings hat das nichts mit dieser Situation hier zu tun. Zumindest sehe ich keine Zusammenhänge.“ Weil du blind bist, Werwolf… „Dafür wird Harry genug phantasievolle Schlüsse ziehen.“

„Und derweil bin ich gut genug um Blacks Bett zu wärmen?“, spuckte Draco aus. Lupin räusperte sich und senkte den Blick, zuckte leicht zusammen, als Draco die Fäuste auf die Tischplatte schlug, das Wasserglas zum Erzittern brachte. „Das können Sie nicht zulassen, Professor. Sie wissen, dass er das will, oder? Sie kennen ihn doch. Lassen Sie das nicht zu.“ Er versuchte Lupin in die Augen zu schauen, aber der starrte stur auf die Tischplatte.

„Sirius tut dir nichts“, sagte er heiser. „Er übertreibt es vielleicht mal mit seinen Sprüchen, aber wie sagt man so schön? Bellende Hunde beißen nicht.“

Draco ballte die Hände auf dem Tisch so fest zusammen, das Lupin die Fingerköchel weiß hervorstechen sehen konnte.

„Sirius wird dir nichts tun“, wiederholte Lupin.

„Versprechen Sie’s?“, fragte Draco mit leiser Stimme.

Mit einem Seufzen hob Lupin den Blick. „Was…“ Er stockte und musterte Draco kurz, aber eingehend. „Hast du wirklich Angst vor ihm, Draco?“

Die Lippen aufeinander pressend drehte Draco den Kopf weg. „Ich…“ Er hätte fluchen können, als er die Vordertür hörte. Wer musste ausgerechnet jetzt stören? Hastig drehte er sich zu Lupin und schaute in die müden, blauen Augen. „Bitte, Remus.“

Lupin öffnete verwundert den Mund, nickte dann etwas abwesend und fügte ein „Ich versprech’s“ hinzu, worauf Draco schwer ausatmete.

Das Poltern im Flur wurde lauter und Draco drehte sich um, nahm überdeutlich das Scharren der Stuhlbeine war, als Lupin aufstand. Herein gestolpert kam Seamus Finnigan, dicht gefolgt von Dean Thomas, der nicht damit gerechnet hatte, dass sein Freund stoppen würde und gegen ihn knallte. Um die Unfähigkeit dieses gesamten Ordens noch zu unterstreichen purzelten sie auf den Boden und blieben schwer keuchend sitzen.

„Professor“, keuchte der eine.

„Wir haben… Neville verloren“, stieß der andere schwer atmend aus.

„In Malfoy Manor“, sagten sie gleichzeitig, schnappten nach Luft und schienen jetzt erst Draco zu bemerken, fixierten ihn mit großen Augen.


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Manchmal glaube ich, es gibt kaum noch unsignierte Harry-Potter-Bücher.
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