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Fanfiction

Curiosity – First And Final Passion - The Boy Who Lived…

von Dr. S

Es wurde noch lange nicht Morgen und das würde sich auch nicht ändern, wenn Sirius öfter auf die Uhr schaute. Er wälzte sich in seinem alten Bett herum und blieb irgendwann auf dem Rücken liegen, versuchte in der Dunkelheit die Bilder an der Wand auszumachen. Wenn er daran dachte, dass Draco nur ein Zimmer von ihm entfernt schlief, dann fiel es ihm unsagbar schwer hier liegen zu bleiben, geschweige denn zur Ruhe zu kommen.

Merlin, ja. Die Abweisung hätte deutlicher nicht sein können, aber so leicht gab ein Sirius Black nicht auf. Draco tat doch nur so kalt, eigentlich mochte er es so behandelt zu werden. Immerhin war er ein Malfoy und die mochten es Aufmerksamkeit geschenkt zu bekommen.

Irgendwann würde Draco auf Knien zu ihm gerutscht kommen und ehrlich gesagt hätte Sirius ihn da am liebsten…

„Black, bist du wach?“

Sirius fuhr hoch. Das ging ja schneller als er sich in seinen schönsten Träumen ausgemalt hatte. Draco schob seine Zimmertür auf und lugte vorsichtig herein, bevor er schnell hereinschlüpfte, als Sirius sich aufsetzte. Mit beiden Händen schob er die Tür hinter sich zu und lehnte sich dagegen, schaute sich interessiert um.

„Das ist dein Zimmer?“

„Jaah.“ Sirius winkte Draco her. „Hat Charakter, nicht wahr?“

Draco stieß hörbar die Luft aus und stemmte sich von der Tür ab. „Genauso wenig wie du“, sagte er und spazierte auf Sirius zu, der die Bettdecke beiseite schlug, um die Füße auf den Boden zu stellen.

„Mochte es nie hier. Alles nur Provokation“, sagte Sirius und fasste Draco am Handgelenk, als der bei ihm angekommen war. „Vor allem die Mädchen.“ Damit zog er Draco nach vorne und auf seinen Schoß. Einen Moment wunderte er sich, warum die blassen Arme sich so bereitwillig um seinen Nacken schlangen, dann war es ihm egal.

„Das weiß ich doch noch, Black“, sagte Draco, rutschte dicht an Sirius‘ Brust und schaute ihm dabei in die Augen. Sirius fühlte sich, als wäre er gerade in einem zugefrorenen See eingebrochen, weshalb er prompt erzitterte. „Dir scheint kalt zu sein.“

„Oh, das…“

„Das können wir ändern, ja“, hauchte Draco, platzierte eine Hand in Sirius‘ Nacken und zog ihn näher.

Sirius rollte die Lippen ein, worauf Draco den Kopf schief legte. „Was soll das jetzt werden?“, fragte er misstrauisch. Die ganze Zeit war Draco so abweisend gewesen und jetzt krabbelte er in Sirius‘ Bett? Einfach so? Nie und nimmer.

„Ich…“ Draco drehte den Kopf zur Seite. „Du spielst also wirklich wieder nur mit mir“, sagte er bitter und wollte aufstehen. Sirius schlang die Arme um den nackten Rücken und zog Draco wieder dicht an sich. „Black, lass das. Ich hab gedacht, dass du es ernst meinst, nach dem, was Professor Lupin gesagt hat, aber –“

Sirius schnellte vor und küsste die Lippen, von denen er so lange geträumt hatte. Draco gab einen dumpfen Protestlaut von sich, was sich irgendwie mit seiner kleinen Anmache von eben biss, aber Sirius scherte sich da keinen Knut drum. Die weichen Lippen schmiegten sich so perfekt gegen seine, dass Sirius sich wünschte er hätte seinen ersten Kuss damals in Hogwarts nicht für den Höchstpreis versteigert.

„Moment“, keuchte Sirius und hielt Dracos Kopf mit beiden Händen auf Abstand. „Wieso kann ich das nicht glauben?“

Draco grinste. „Weil es zu schön ist, um wahr zu sein“, wisperte er, während er mit Sirius‘ Nackenhaaren spielte.

„Jaah…“ Sirius befeuchtete sich langsam die Lippen. „Jaah…“

Draco schmunzelte und strich Sirius über die Wange. „Zu lange, Sirius, viel zu lange…“

„Jaah…“

Sirius hätte sich selbst für diese ewige Wortwiederholung ohrfeigen können, aber Draco schien das anscheinend amüsant zu finden. „Dann warte nicht mehr und küss mich wenigstens“, sagte er und lehnte sich vor.

„Dabei wird’s nicht bleiben“, murmelte Sirius und spürte nur kurz die anderen Lippen auf seinen.

„Dann soll es so sein“, gab Draco zurück.

„Ich dachte, niemand fasst dich an?“

Draco grinste ihn an, fasste Sirius an den Handgelenken und führte seine Hände herunter, wo sie leicht verkrampft auf Dracos Hüfte zu liegen kamen. „Ich hab alles für dich aufgehoben.“

Sirius‘ Augen wurden groß. Ruckartig zog er Draco dichter an sich, warf ihn herum und presste ihn auf die Matratze, wobei er die Lippen hart gegen Dracos drückte. Die schlanken Beine schlangen sich sofort um seine Hüfte, als Sirius jeglichen störenden Stoff von ihnen gerissen hatte, und zogen ihn herunter. Die plötzliche Berührung ließ Sirius keuchen.

„Für eine Jungfrau gehst du aber ganz schön ran“, sagte er grinsend, schob Draco höher und ließ sich die Pyjamahose abstreifen.

„Ich bin Zwillinge“, sagte Draco und brachte Sirius zum Lachen.

„Das wäre das reinste Paradies“, wisperte er und presste sich so dicht wie möglich gegen Dracos perfekte Haut. „Merlin, das ist schon das Paradies…“ Er grub die Finger tief und haltsuchend in Dracos Oberschenkel, kniff die Augen zusammen, als der intensive Hautkontakt ein kaum auszuhaltendes Brennen durch seinen gesamten Körper schickte.

„Sirius?“ Dracos Arme schlangen sich um den breiten Rücken. „Ich muss dir noch was sagen.“

Innerlich stöhnte Sirius auf. Er wollte jetzt. Jetzt sofort! Trotzdem suchte er Blickkontakt mit den hellgrauen Augen und gab ein fragendes Geräusch von sich. Zu mehr war er im Moment einfach nicht in der Lage.

„Ich liebe dich“, hauchte Draco mit glitzernden Augen und raubte Sirius so jeglichen Atem.

Er schnappte nach Luft und fuhr keuchend hoch. Einen Moment blinzelte Sirius, als Draco weg war und er alleine in seinem dunklen Zimmer lag. Verwirrt wischte er sich die verschwitzten Haare aus der Stirn und richtete sich auf.

„Ein Traum?“ Sirius seufzte enttäuscht auf, fühlte sich ziemlich unwohl in seinem durchgeschwitzten Bettzeug und hob die Decke leicht an. „Na, toll…“ Mit einem Grummeln streckte er sich nach seinem Zauberstab, beseitigte mit einem Schwenker das Malheur dieses – noch nicht seiner Lieblingstemperatur entsprechenden – Traumes und setzte sich auf.

Ich liebe dich… Sirius‘ Mundwinkel zuckten. Merlin, er hatte nicht gewusst, dass er sowas von Draco hören wollte, aber jetzt bestand da kein Zweifel mehr dran. Allein im Traum hatte das eine unglaubliche Wirkung gehabt, wie dann erst in der Realität?

Sirius schüttelte sich kurz. Na ja, daran sollte er jetzt gar nicht denken. Im Moment war er noch weit davon entfernt Zuneigung von Draco gezeigt zu bekommen, also erst Recht keine Liebe. Noch nicht…

Mit einem selbstsicheren Grinsen stand er auf, streckte sich und beschloss erst einmal ins Bad zu gehen. Dann würde er sich um ein nettes Frühstück für seinen Gast kümmern und Remus nichts machen, weil Remus gemein zu ihm gewesen war. Nicht zu vergessen musste er Kreacher mal wieder füttern. Als der ihm zu sehr auf die Nerven gegangen war, hatte Sirius den Hauselfen einfach auf den Dachboden verbannt und nur auf die Fesseln verzichtet, weil Hermine ihn mit irgendwelchen Rechten genervt hatte.

Als Sirius die Klinke herunterzog und trotzdem die Tür nicht öffnen konnte, war ihm sofort klar, wer da schon im Bad war. Er grinste diabolisch, zückte den Zauberstab und murmelte: „Alohomora.“

Gerade wollte er die Tür wieder aufziehen, da hörte er von innen ein seufzendes „Colloportus“ und das folgende Knackgeräusch signalisierte, dass die Tür erneut verschlossen war. Sirius schob schmollend die Unterlippe vor. Draco sperrte ihn einfach wieder aus! Wie sollte er jetzt klischeehaft ins Bad stolpern und „Hups!“ rufen?

Sich räuspernd tippte Sirius erneut die Tür an: „Alohomora.“

Es dauerte keinen Wimpernschlag, dann hörte er Dracos Stimme: „Colloportus.“

„Oi…“ Sirius klopfte mit dem Zauberstab ein paar Mal gegen die Tür. „Draco? Mach doch auf. Ich… ähm, muss ganz dringend.“

„Du musst ganz dringend spannen, was?“, kam es von drinnen. „Ich hab nichts an. Da lass ich sicher nicht den hungrigen Löwen rein.“

Sirius‘ Grinsen wurde rekordverdächtig breit und er hockte sich vor das Schlüsselloch. Gerade presste er sich dagegen, um einen Blick ins Bad zu werfen, da schoss etwas aus der Öffnung direkt in sein Auge. Aufschreiend hüpfte Sirius zurück und hielt sich die Hand auf das schmerzende Jochbein.

„Spanner“, rief Draco ihm zu.

„Mieser, kleiner…“ Sirius grummelte leise vor sich hin, gab aber noch nicht auf. „Draco? Mach doch auf. Es ist wirklich dringend.“

„Black, wenn es dringend wäre würdest du ein Stockwerk tiefer gehen“, sagte Draco leicht genervt. „Ich borg mir dein Shampoo.“

Eine Augenbraue hochziehend drückte Sirius das Ohr gegen die Tür. Ganz leise hörte er das Wasser plätschern und biss sich auf die Unterlippe. Zwei Meter von ihm entfernt… vollkommen nackt. Und da sollte er jetzt ernsthaft eine Etage tiefer gehen?

„Lass die Finger von meinen Sachen, Klammeräffchen!“, schnauzte Sirius und presste sich dann eine Hand auf den Mund, um das Kichern zu unterdrücken. „Wenn du nach mir riechen willst, kenn ich eine andere Methode.“

„Black…“ Draco riss die Tür auf und starrte mit zusammengezogenen Augenbrauen zu Sirius hoch, dem langsam der Mund aufklappte. Die feuchten blonden Strähnen hingen vollkommen ungeordnet vor diese traumhaften Augen und es sah so viel besser aus, als wenn das Blondhaar ganz ordentlich gescheitelt war. Dracos blasse Haut glänzte noch feucht und Sirius entdeckte ein paar Seifenspuren auf seinen Schultern, Brust, Bauch und… Handtuch. Draco hatte da wohl dran gedacht.

„Hör mal, ich kann recht ungemütlich werden, wenn man mir morgens meine zwanzig Minuten im Bad nicht lässt. Willst du das?“

Sirius lehnte sich etwas vor und schnupperte an Draco, der ziemlich angewidert zurückwich. „Mmh…“ Verträumt grinsend versuchte Sirius diesen Geruch zu identifizieren. „Himmlisch… Du riechst unglaublich, Draco. Komm her und klammere, mein Äffchen.“ Er streckte die Arme aus und versuchte Draco zu fassen, aber der wich zurück.

„Geht’s noch, Black?“ Draco schüttelte abweisend den Kopf. „Bist du schon morgens betrunken, oder was ist los?“

Sirius atmete tief durch die Nase ein und seufzte. „Wie reinstes Amortentia…“

Draco verzog die Mundwinkel und schnaubte auf. „Toll, ich wollte schon immer hören, dass ich wie ein scheiß Köter rieche.“ Er rempelte Sirius beleidigt an, als er aus dem Bad stampfte.

Etwas verwundert blinzelte Sirius und drehte sich herum, folgte Draco auf dem Fuße. „Nasser Hund?“, gluckste er.

„Halt die Klappe. Bad ist frei, geh doch rein“, schmollte Draco und schlüpfte in Regulus‘ Zimmer zurück. Sirius streckte die Hand aus und hielt die Tür vom Zufallen ab, lehnte sich in das Zimmer.

„Hattet ihr das in der Schule?“, fragte er und starrte auf Dracos blanken Rücken.

„Musst du jetzt doch nicht mehr?“ Draco drehte sich mit verschränkten Armen herum und hob eine Augenbraue, als Sirius grinsend den Kopf schüttelte. „Musst du dir auch nie die Haare waschen?“

„Wenn du drauf stehst, verzichte ich“, sagte Sirius und zwinkerte.

Draco verdrehte die Augen. „Ich steh nicht auf Männer, Black. Wenn du daran was ändern kannst, überleg ich’s mir.“ Er zwinkerte ebenfalls und drehte sich wieder um, entfaltete sein Hemd.

Sirius war doch etwas verwirrt und lehnte sich gegen den Türrahmen, neugierig geworden. „Das letzte Mal sah das noch etwas anders aus mit den Männern“, brummte er, fühlte sich diesmal ehrlich zurückgewiesen.

Draco seufzte, während er sich die Haare mit dem Zauberstab trocknete. „Ich war fünfzehn, Black. Ich war noch gar nichts“, sagte er. „Hast du hier einen Kamm?“

„Aber dir hat gefallen, was ich… wir… du weißt schon“, sagte Sirius und zuckte mit den Schultern, als Draco auf seine Haare deutete, um die Frage mit dem Kamm stumm zu wiederholen. „Das heißt, du bist zumindest nicht abgeneigt.“

Draco schaute sich suchend um, warf Sirius einen kurzen, abschätzenden Blick zu und tapste dann wieder aus dem Zimmer, zurück ins Bad. „Black, ich will gar nicht bestreiten, dass du eine… nun ja, geübte Hand hast.“ Dracos Mundwinkel zuckten und Sirius grinste überheblich. „Aber was soll man von einer Hure wie dir auch anderes erwarten?“

Sirius‘ Augen weiteten sich schockiert. „Hörst du auf mich als Hure zu bezeichnen? Ich bin keine Frau!“

„Hörst du wohl auf mich zu zitieren?“, gab Draco zurück. Er schaute kurz über die Schulter und widmete sich dann dem Durchwühlen des Badezimmerschrankes, bis er einen Kamm gefunden hatte.

Sirius setzte sich schmollend auf den Badewannenrand und behielt Draco im Blickfeld. Eine Weile herrschte Schweigen, dann überwand Sirius seinen verletzten Stolz, der sich wie eine Mauer vor ihm aufgebaut hatte, und stand wieder auf. Er hatte aber immer noch die Unterlippe vorgeschoben, als er sich neben Draco ans Waschbecken drängte und sich etwas kaltes Wasser ins Gesicht klatschte. Draco warf ihm einen kurzen Blick zu, akzeptierte Sirius‘ Präsenz dann wortlos und fuhr fort mit seinen Haaren zu kämpfen.

Als Sirius die Zahnbürste in den Mund steckte stutzte er.

Draco bemerkte das, drehte den Kopf und ließ die Augenbrauen hüpfen. „Indirekter Kuss“, sagte er und stupste Sirius verspielt an.

„Du hast…“ Sirius starrte seine Zahnbürste an. „Du benutzt meine Zahnbürste?“

„Jaah.“ Draco nickte und verdrehte die Augen. „Ich hab ja keine.“

„Hab ich nicht Finger von meinen Sachen gesagt?“

Draco zuckte mit den Schultern.

„Was hast du noch an dich gerissen?“

„Hm…“ Draco schaute sich um. „Dein Shampoo, deine Seife, dein Handtuch, deinen Kamm, dein Rasierzeug, hm, und natürlich dein Herz.“

Sirius lachte auf und schüttelte den Kopf. „Ja, klar. Hättest du wohl gerne.“

„Nein, Black“, sagte Draco sachlich. „Das betone ich doch ständig. Du bist ja sprunghaft.“

„Rede nicht mit mir, als sei ich ein kleines Kind, Klammeräffchen“, grummelte Sirius. „Ich könnte dein Vater sein.“

Draco knallte den Kamm auf den Rand des Waschbeckens. „Das hättest du vielleicht gerne“, sagte er kalt, drehte sich um und ging diesmal alleine in sein Zimmer zurück.

Sirius schüttelte den Kopf. „Ganz sicher nicht“, murmelte er und steckte die Zahnbürste wieder in den Mund.

~*~

„Du willst was?“ Draco schaute Sirius über seinen French Toast – Sirius hatte ewig gebraucht um ihn nach den Wünschen seines anspruchsvollen Gastes zu zubereiten – hinweg an.

„Kleiner, du brauchst eine Zahnbürste“, sagte Sirius und rührte betont gelangweilt in seinem Kaffee herum. „Ich will mir bei dir nichts wegholen.“

Draco hob eine Augenbraue. „Wie sollen wir dann jemals intimer werden?“, fragte er und schleckte sich mit unschuldigem Blick über die Finger. Sirius versuchte das zu ignorieren, aber das trieb Draco nur dazu an weiter auf jedem Gefühl herumzutrampeln, das er serviert bekam. Er kaute extra langsam, leckte sich bei jeder Gelegenheit über die vollen Lippen und warf Sirius wann immer es ging einen nicht zu deutenden Blick durch dichte Wimpern zu.

„Ich weiß, dass du das willst“, sagte Draco, als er sein Frühstück beendet hatte, und lehnte sich vor.

Sirius hob den Zauberstab und ließ das Geschirr in den Abwasch schweben. Er durfte da jetzt nicht drauf eingehen. Nicht nach dieser Nacht. Draco provozierte ihn und das ging im Moment leicht. Sirius‘ Gedanken landeten immer wieder bei seinem Traum, der sich leider mehr und mehr ins Dunkel bewegte. Er konnte sich auch schlecht an einen Körper erinnern, den er noch nie ganz gesehen, geschweige denn gefühlt hatte. Merlin, aber er wollte so gerne jeden Millimeter berühren…

Seufzend stand Sirius auf und stellte sich an die Spüle.

„Du redest nicht mehr mit mir, Black?“ Draco klang übertrieben verletzt, beabsichtigte aber wohl, dass Sirius das bemerkte. „Black?“ Einfach ignorieren. „Black!“ Sirius hörte wie Draco aufstand und wollte sich gerade herumdrehen, als er den heißen Atem in seinem Nacken spürte. Mit Draco so dicht hinter sich traute er sich einfach nicht sich zu bewegen und andererseits wollte er nichts lieber. „Sirius…“, hauchte Draco ihm ins Ohr.

„Das funktioniert nicht jedes Mal“, brummte Sirius, drehte sich um und stützte sich rücklings an der Arbeitsfläche ab, schaute Draco in die Augen. Oh, doch… Es würde jedesmal funktionieren und man sah Draco an, dass er das wusste. Niemand hatte jemals seinen Namen verführerischer über die Zunge rollen können. Deswegen konnte Sirius auch jede einzelne Silbe erkennen, egal was Remus sagte. „Und du hast gar keine Wahl. Wenn ich will, dass wir dir eine Zahnbürste kaufen gehen, dann tun wir das.“

Draco schaute etwas unsicher zur Seite und schluckte hörbar, was Sirius die Stirn runzeln ließ. „Es gibt ein paar Dinge, die ich gebrauchen könnte“, sagte er schließlich und fuhr dabei über das Loch in seinem Hemd, das viel zu deutlich zeigte, was Sirius nicht haben konnte. „Aber ich habe nicht vor lange hier zu bleiben.“ Draco sah wieder hoch und sprach vollkommen ernst weiter. „Es gibt Dinge, da möchte ich nicht mal dich mit hineinziehen. Ich würde dich bitten mich einfach gehen zu lassen.“

Sirius hob eine Augenbraue und grinste. „Zieh deinen Mantel an, wir gehen einkaufen.“

Dracos Hände ballten sich zu Fäusten, aber Sirius tat so, als würde er das nicht bemerken. „Black, ich spaße nicht. Wenn du da rausgehst…“

„…stolpere ich absichtlich über einen Riss in der vom Krieg gezeichneten Straße, packe dich am Arm und wir rollen uns ganz romantisch auf dem Boden herum.“ Sirius seufzte auf und klimperte mit den Wimpern, während Draco die Mundwinkel verzog. „Na ja, wenn dir das nicht gefällt, kann ich meinen Plan auch gerne ändern, aber was ich mir nicht ausreden lasse ist mein kleiner Einkaufsbummel. Immerhin bin ich ein freier Mann! Ich kann gehen, wohin ich will.“

„Das gilt für mich wohl nicht“, murmelte Draco und wandte sich ab.

Sirius blinzelte etwas verwundert. „Pech, Klammeräffchen“, sagte er schließlich und bekam einen abschätzigen Blick von Draco gratis zu dem Schnauben dazu. „Aber das kennst du doch schon von mir. Jetzt komm…“

„Du bist der personifizierte Egoismus, Sirius Black“, sagte Draco, schnappte sich seinen Mantel von der Stuhllehne und streifte ihn über, als er voraus in den Flur ging. Sirius folgte ihm, ohne einen Gedanken daran zu verschwenden, dass er Draco ständig folgte, obwohl das nicht seine Art war. „Du gehst davon aus, dass ich dich kenne, dabei haben wir damals nicht einmal vierundzwanzig Stunden miteinander verbracht. Mach die Tür auf.“

„Dafür aber sehr intensive Stunden“, erwiderte Sirius und hielt Draco die Tür offen. Der Junge war draußen, als Sirius noch nach seiner Jacke griff. Einen Moment befürchtete Sirius Draco würde disapparieren und wieder aus seinem Leben verschwinden, aber er wartete dort im Schnee auf ihn und sah einfach zum Sterben schön aus. Die perfekte weiße Schneeschicht glitzerte um Dracos Füße herum, die ihn brutal aufwirbelten, als er sich umdrehte. Ein Windhauch brachte sein Haar durcheinander und er strich es sich mit einer unabsichtlich verführerischen Geste aus dem Gesicht, gab so wieder den Blick auf die eisigen grauen Augen frei. Sirius klammerte sich am Türrahmen fest. Er musste erbärmlich aussehen, wie er hier stand und beinahe eine Holzlatte herausriss, nur weil er einen achtzehnjährigen Jungen anstarrte.

Draco schien ihm da zu zustimmen, denn seine Mundwinkel zuckten. Ein richtiges Lächeln schien er allerdings nie für Sirius übrig zu haben. „Hör auf zu sabbern, Black, und lass uns gehen“, sagte er und winkte Sirius zu sich, der die Augen verdrehte, aber letztendlich die Tür hinter sich zu knallte.

„Wer hat hier jetzt das größere Ego?“, knurrte er und steckte die Hände in die Jackentaschen. Er musterte Draco aus den Augenwinkeln, froh, dass der nach vorne schaute und das nicht mitbekam. In dem Mantel sah er zum Anbeißen aus… Sirius befeuchtete sich hungrig die Lippen.

„Ich sage nur, wie es ist“, meinte Draco und zuckte mit den Schultern. „Du solltest loslassen, Black. Das wäre besser. Für mich ist dieser Tag nur noch ein Schatten, der jeden Tag dunkler wird.“

„Du kannst das nicht vergessen“, sagte Sirius und fasste überraschend nach Dracos Arm. Graue Augen fixierten seine Hand und funkelten dann amüsiert auf. „Ich erinnere mich an deine Hände auf meiner Haut, deine Lippen auf meinen… Draco, du kannst das nicht vergessen, klar? Weil ich… ich, ähm…“ Er zog die Augenbrauen zusammen, als Draco den Blick auf irgendetwas fixiert hatte, aber sicher nicht auf ihn. Sirius schaute über die Schulter und entdeckte einen jungen Mann auf der anderen Straßenseite. Dunkle Jacken schienen wohl modern zu sein, aber warum trug der Verrückte eine Sonnenbrille im Winter? Sirius legte den Kopf schief, beobachtete wie der Kerl sich durch das schmutzigblonde Haar fuhr und die Brille etwas höher schob.

„Wer ist das?“, fragte Sirius und zog Draco am Arm hinter sich her. Ihm gefiel das nicht…

„Ein Mann“, gab Draco ungerührt zurück. Sirius schnaubte. „Black, erwartest du, dass ich die gesamte Bevölkerung Groß Britanniens kenne?“

„Der hat dich angestarrt, Draco“, zischte Sirius und bugsierte Draco um eine Ecke. „Warum?“

„Vielleicht hat er auch dich angestarrt?“, gab Draco süßlich zurück. Bevor Sirius ihn gegen die Wand drängen konnte, schupste er ihn zurück und ging seelenruhig die Straße entlang.

„Wieso sollte irgendjemand mich anstarren?“, rief Sirius ihm nach, bevor er Draco folgte.

„Dein Ego kann dir diese Frage vielleicht besser beantworten“, gab Draco zurück.

„Warte doch mal.“ Sirius beschleunigte seine Schritte und packte Draco erneut am Arm. „Was –“

Draco machte sich ruckartig los. „Black, du warst selbst in den Muggelnachrichten. Irgendjemand wird sich an dich erinnern können“, sagte er, seufzte und setzte seinen Weg fort.

Diesmal blieb Sirius ihm auf den Fersen. „Du kannst mir nichts vormachen.“

„Hab ich auch nicht vor.“ Draco schnaubte. „Aber analysiere mal die Situation: Ich bin ein unschuldiger, junger Mann und werde mitten auf der Straße von einem schäbigen, alten Sack angebaggert; jedem würden die Augen rausfallen.“

„Schäbig? Alt?! Ich bin ein reicher, gutaussehender, brillanter Mann, mein Klammeräffchen“, sagte Sirius und verschränkte die Arme vor der Brust. „Du solltest froh sein, dass ich ein Auge auf dich geworfen habe.“

„Das kannst du gerne wiederhaben“, sagte Draco und seufzte. „Wo du dich ja eh nicht entscheiden kannst. Ich will was von dir, Draco. Wieso bildest du dir ein, ich könnte was für dich empfinden, Draco?“ Er seufzte erneut. „Was soll ich da denken, Black? Du scheinst keine ehrlichen Absichten zu hegen.“

Natürlich nicht. Er wollte nur Dracos hoffentlich noch vorhandene Unschuld… Jedenfalls hoffte er das.

„Dabei suche ich doch nur nach der wahren Liebe.“

Sirius horchte auf. „Wirklich?“, strahlte er. Draco hob eine Augenbraue, schien sich geblendet von dem breiten Grinsen zu fühlen und wandte sich ab.

„Nein“, sagte er kalt und brach diabolisch lachend Sirius‘ Herz. „Ich dachte, das ist unser Ding, Black.“ Draco drehte die Hand um das eigene Gelenk. „Du weißt schon.“

Sirius blinzelte verwirrt. „Wir haben ein Ding?“

„Ja doch“, sagte Draco und ignorierte Sirius‘ Strahlen, als wäre er der Kerl mit der Sonnenbrille. Sirius starrte etwas verwundert in die Schaufensterscheibe irgendeines Dessousgeschäfts, wo er eine vertraute Spiegelung wahrnahm und fuhr herum, als er den Mann von eben auf der anderen Seite der Straße entdeckte. Ein Doppeldeckerbus fuhr passenderweise an ihm vorbei und der Mann war verschwunden, als Sirius freie Sicht hatte.

„Diese ganzen komischen Dialoge, die wir führen und die immer irgendwie auf Sex hinauslaufen.“

Sirius horchte auf, als er aus Dracos Mund ein sehr schönes Wort hörte. „Sex?“

„Zumindest sind sie voller sexueller Energie. Hast du mir überhaupt zugehört, Black?“ Draco musterte ihn, drehte sich um und seufzte, als er die ausgestellte Unterwäsche im Schaufenster betrachtete. „Merlin, du bist so ein triebgesteuerter Bastard.“

„Denk nicht, ich will dich in Seide und Spitze sehen, Draco“, lachte Sirius und versuchte wirklich nicht, sich das bildlich vorzustellen. Er legte einen Arm um den schnaubenden Jungen und zog ihn weiter. „Außer du hast da einen Fetisch. Ich denke, damit könnte ich leben.“

„Tiere gehören da sicher nicht zu“, sagte Draco kalt.

„Dann hast du noch nie eine Hundeschnauze –“

„Black!“ Draco rammte ihm den Ellenbogen in die Seite und errötete tatsächlich. Sirius lachte auf und legte den Arm wieder um Dracos Schulter, zog ihn dicht zu sich. „Du bist unglaublich pervers.“ Draco wehrte sich nicht gegen Sirius‘ Griff, was der unheimlich genoss. Er konnte unauffällig an Dracos Haaren schnuppern und versuchte immer noch den Duft zu identifizieren. Merlin, das hätte er ewig tun können. „Pädophil, bestialisch und… na ja, schwul bist du nicht wirklich, soweit ich weiß. Was es aber nicht besser macht. Solche wie du können sich einfach für nichts entscheiden.“

Sirius lehnte sich zu Draco herunter und legte seine Stirn gegen Dracos, worauf der andere zurückwich. „Ich hab mich für dich entschieden“, sagte Sirius leise und lächelte, während Draco schnell hintereinander blinzelte. „Wenn es sein muss, gebe ich mein Leben für dich.“

Draco errötete schon wieder und machte sich los, trat einen Schritt weiter nach rechts. „Du hast sie nicht mehr alle, Black. Eigentlich willst du doch nur dein Leben retten. Meines ist dir vollkommen egal.“

Sirius schüttelte den Kopf. „Ist es ni– runter!“ Gerade noch rechtzeitig entdeckte Sirius den leuchtendroten Lichtstrahl und warf sich gegen Draco, riss den mit auf den Boden. Der Jüngere gab einen überraschten Protestlaut von sich, als er gegen die Wand geworfen wurde und Sirius sich direkt zwischen seine Beine hockte, den Rücken Draco zugewandt. Blitzschnell zückte er den Zauberstab und schaute sich suchend um.

Plötzliche Angriffe aus dem Nichts gehörten zum Alltag. Eigentlich konnte man selten gefahrlos das Haus verlassen, aber Sirius war das vom letzten Krieg gewohnt und seine Askabanzeit hatte nicht dazugeführt, dass er sich groß umgewöhnt hatte.

„Black, lass mich –“

„Nein, du bleibst schön hinter mir“, sagte Sirius und scannte die Umgebung. Von irgendwo her zog eine Rauchwolke zu ihnen herüber. Entweder ein Zauber oder wiedermal eine Explosion. Draco hinter ihm versuchte sich aufzurichten. „Draco, verdammt!“ Sirius fuhr herum und packte den Jungen an der Schulter. „Bleib unten!“

„Spiel dich nicht so auf, Black!“, schnauzte Draco und versuchte sich loszumachen. „Ich sitze nicht hier und warte darauf umgebracht zu werden!“

„Du wirst nicht –“ Sirius duckte sich zwischen seinen eigenen Schultern, als ein Fluch zischend über seinen Kopf raste. „Verdammt…“ Er versuchte Draco zurückzuhalten, aber der wollte weg, wie ein panisches Kaninchen. „Ruhig, Malfoy!“

„Lass – mich!“ Draco versuchte wegzukriechen, kam aber nicht weit. Sirius packte ihn gerade noch rechtzeitig an der Hüfte, bevor ein Fluch ihn treffen konnte. Dafür prangte in der Wand jetzt ein tiefes Loch, das Draco schockiert anstarrte. Er drehte den Kopf über die Schulter und atmete tief durch.

„Du hast…“ Er sprach nicht weiter, aber seine Augen weiteten sich auf eine unnatürliche Größe. Sirius sah den roten Lichtreflex auf der Iris und reagierte instinktiv. Blitzschnell warf er sich nach vorne und stützte sich mit den Händen zu beiden Seiten von Dracos Gesicht an der Wand ab. Ein prickelnder, heißer Schmerz durchzog seinen Rücken, als der Fluch ihn direkt zwischen den Schulterblättern traf. Sirius keuchte auf und sackte nur deshalb nicht auf den Boden, weil Draco die Arme um ihn schlang.

„Sirius, scheiße… was…“

Leise stöhnend hob Sirius den Kopf und schaute in die grauen Augen, nahm Dracos Gesicht aber nur verschwommen war. „Ich sag doch, dass ich auf dich aufpass…“

Draco verzog fast schmerzhaft das Gesicht und öffnete den Mund. Allerdings legte sich ein Schatten vor sein Gesicht, bevor er etwas sagen konnte. Gleichzeitig mit Sirius drehte er den Kopf und schaute auf einen wirren, schwarzen Haarschopf.

Harry Potter hatte den Zauberstab irgendwo in die Staubwolke gerichtet und schaute über die Schulter auf seinen Paten herunter. „Und wer passt auf dich auf, Sirius?“


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Mike ist Engländer, ein sehr englischer Engländer. Jeden Tag trug er seine Anzugweste, was mir gut gefällt – man erlebt es heute kaum mehr, dass jemand Westen trägt. Er hat ein unglaubliches Charisma und flößt uns großen Respekt ein. Doch er verinnerlicht den britischen Humor total und kann sich bestens in die Internats-Teenager hineinversetzen.
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