von Elbe
So, das ist jetzt, wie der Titel schon verrät, das, was bei Remus passiert, wie er James den Kopf wäscht und wohin Sirius kurz verschwindet.
Was bei Remus geschah
James rannte aus ihrem Haus und apparierte in einen nahe gelegenen Wald.
„Aaaarrghh!!“ Er schrie sich beinahe die Seele aus dem Leib. Er hatte gerade mit der Frau, die er mehr liebte, als sein eigenes Leben, als alles auf der Welt, Schluss gemacht. Sie hatten heiraten wollen! Aber es musste sein. Er hatte keine Wahl. Es war ganz allein seine Schuld gewesen, dass sie beinahe getötet worden wäre! Er konnte nicht zulassen, dass etwas dieser Art noch einmal passieren würde. Er hatte sie zum Orden geführt!! Er hasste sich dafür. Er hasste sich so sehr.
Nachdem er sich ein wenig beruhigt hatte, apparierte er zu Sirius. Sirius, seinen besten Freund. Er würde ihn aufnehmen, ihn aufmuntern, für ihn da sein! Er klopfte an seine Wohnungstür. Niemand öffnete. Er klopfte wieder, diesmal etwas heftiger, etwas lauter und länger. Wieder nichts. Verdammt, Sirius konnte doch unmöglich so fest schlafen!
„Padfoot! Verdammt Alter, mach auf, Pad! Es ist schon fast Mittag, wie kann man nur so lange so fest schlafen?Sirius Black!!“, rief er doch so langsam sah er ein, dass Sirius nicht zu Hause war. 'Vielleicht schläft er ja bei einer neuen Eroberung', überlegte er. Aber irgendwie kam ihm das auch komisch vor, denn er wusste, dass er Jane eigentlich noch liebte. Naja, vielleicht wollte er sich auch nur ein wenig über sie hinweg trösten...
Schließlich kam er zu dem Entschluss, es bei Remus zu versuchen.
Er klopfte an die Tür.
„Moony? Ich bins, Prongs!“
Remus öffnete die Tür.
„Verdammt, Prongs, was ist denn los??“, fragte er erschrocken und ließ seinen Freund herein.
„Darf ich ein paar Tage bei dir schlafen? So lange, bis ich Pad erreicht hab...“
„Äh..... … ja klar....aber warum denn? Hast du dich mit Lily gestritten? Hat sie dich rausgeworfen?“
„Naja...nicht direkt...ich habe sie verlassen.“
„Www...aa.....ww.....aaa...ab....ab...wwwwa....“ Remus brachte kein vernünftiges Wort zustande.
James setzte sich niedergeschlagen auf das schäbige Sofa der schlecht beheizten Wohnung.
„Aber...wieso?“, fragte Remus schließlich nach einer Weile.
„Weil ich sie in Gefahr bringe.“
Remus starrte ihn perplex an. War James nun völlig übergeschnappt?
„Prongs, geht’s dir noch gut? Ich glaube ich sag mal im St. Mungo Bescheid, dass sie jemanden aus der geschlossenen Station vermissen...“
„Moony, ich meins ernst!“
„Ich auch!“, erwiderte der und setzte sich, James immer noch anstarrend, ihm gegenüber.“Wie kommst du bitte darauf, dass du Lily in Gefahr bringst???“
„Ich habe sie zum Orden gebracht-“
„Weil sie es wollte!“
„Ja, aber sie wusste doch nicht, was auf sie zukommen würde!“
„Oh doch, das wusste sie!“
„Unterbrich mich bitte nicht! Ich habe sie zum Orden gebracht, wegen mir nahm sie an der Schlacht teil-“
„Niemand hat sie dazu gezwungen, auch du nicht und sie wusste ganz genau, was passieren konnte!“
„Moony! Ich rede! Wegen mir nahm sie an der Schlachte teil, wegen MIR wurde sie verletzt-“
„Jetzt hör doch auf, so einen Schmarrn zu labern! Es war schließlich MEIN Zauber, der sie getroffen hat! Also wenn, dann ist es ja wohl eher meine Schuld, als deine!“
„Hörst du jetzt bitte mal auf, mich zu unterbrechen??“ James war mittlerweile aufgestanden und brüllte nun aus voller Kehle. „Und JA, es war dein Zauber, aber du wolltest die ja nicht treffen!!! Es war ein Versehen! Ich bin nicht mal sauer auf dich!!“
Auch Remus stand inzwischen und redete in nicht minderer Lautstärke auf seinen Freund ein.
„Aber auf dich! Prongs, das ist doch totaler Blödsinn! Du gehst jetzt sofort zu Lily und entschuldigst dich bei ihr! Oder-“
„Nein, ich werde sie nicht weiter verletzten!“, unterbrach dieser ihn aufgebracht.
„Oder liebst du sie nicht mehr?“
„Doch! Das ist doch der springende Punkt, Moony! Gerade WEIL ich sie so liebe, kann ich nicht zu ihr zurückkehren und sie in Gefahr bringen!!!“
„Sag mal, merkst du gar nicht mehr, was für eine Scheiße du laberst???“
„Ach mir reichts jetzt! Ich wollte hier nur ein wenig Trost und Unterschlupf, aber da du mich ja nur anschreist gehe ich jetzt wohl lieber! Ich dachte, du wärst mein Freund!! War ich nicht immer für DICH da??“, schrie James aufgebracht und rannte hinaus. In der Tür drehte er sich noch mal um und sagte: „Ich gehe nun zu Padfoot, DER wird mich verstehen und unterstützen!“
„Na, da bin ich aber mal gespannt...“, meinte Remus.
„Du wirst schon sehen, Remus. Padfoot ist ein wahrer Freund! Wenn ich daran denke, was ich die letzten Jahre immer für dich gemacht habe...“
„James! Sirius wird dir ebenso wenig helfen, ganz einfach WEIL er dein Freund ist!“
Doch da war James schon längst disappariert.
Remus schüttelte den Kopf und schloss die Tür. Wenn das mal gut ging! Die arme Lily. Was war James nur für ein Idiot! Sah er denn nicht, dass diese Aktion Lily noch viel mehr verletzten musste?
James apparierte wieder vor Sirius Wohnung. Nachdem auch diesmal niemand auf sein Klopfen öffnete, beschloss er, hier auf seinen besten Freund zu warten. Wo steckte der denn nur? Aber was war denn in Remus gefahren? Natürlich würde Sirius zu ihm stehen! Sie waren schließlich beste Freunde!! Eigentlich hatte er auch von Remus gedacht, er würde ihn verstehen. Er hätte jetzt gut Trost gebrauchen können! Schließlich hatte er seine Traumfrau verlassen! Aber nein, stattdessen wurde er nur angebrüllt. Pah! Er brauchte Remus doch gar nicht! Früher oder später würde der schon wieder angekrochen kommen und sich entschuldigen. Und er, James Potter, würde, nicht nachtragend, wie er war, seine Entschuldigung großzügig annehmen!
So saß er schließlich den ganzen Tag vor der Tür seines Freundes und malte sich aus, wie er natürlich Recht behielt und Remus verzieh und wie Lily, nun da er sie nicht mehr in Gefahr bringen konnte, ein glückliches, zufriedenes Leben leben würde, eine anderen Mann kennen lernen würde, mit ihm zehn glückliche Kinder haben würde (bei diesem Gedanken zog sich sein Magen schmerzhaft zusammen und ein ganz dicker Kloß saß in seinem Hals, doch so sehr er auch versuchte ihn herunter zu schlucken und sich für Lily zu freuen, so recht wollte ihm das irgendwie nicht gelingen).
Irgendwann, es war schon lange dunkel, wurde es ihm zu kalt. Fieberhaft überlegte er, wo er nun hin sollte, denn draußen schlafen wollte er nicht und zu Remus kam auch nicht in Frage.
Peter! Wozu hat man vier Freunde?
Doch Peter war ebenfalls nicht zu hause, wie er bald enttäuscht feststellen sollte.
'Wo sind die nur alle?', fragte er sich verzweifelt. Er fühlte sich hundeelend. So allein war er noch nie in seinem ganzen Leben gewesen.
Anscheinend blieb ihm doch nur eine Wahl. Er seufzte und apparierte wieder zu Remus.
Sirius verließ Lily nur ungern, doch er musste diesen Arsch, den er seinen Freund nannte finden! Wie konnte er nur?? Wie konnte er seine wundervolle Verlobte, die er doch schon seit mindestens der vierten Klasse so sehr liebte Vorsichtig stand er auf, um Lily nicht zu wecken und apparierte zu seiner Wohnung. Wider Erwarten fand es keinen James vor seiner Tür sitzen.
'Na gut', dachte er sich, ' vielleicht ist er ja bei Moony.'
Er apparierte zu seinem Freund und wollte gerade an die Tür klopfen, als er ein Plopp vernahm und James an seiner Seite auftauchte.
„Da bist du ja!“, rief James erfreut, als er seinen besten Freund endlich gefunden hatte.
„Da bist DU ja!“, schrie Sirius zornentbrannt und stürzte sich auf James. „Wie konntest du nur??“, brüllte er, während er den verdutzen James gegen die Wand drückte und mit dem Zauberstab bedrohte. „Wie konntest du das Lily nur antun? Weißt du überhaupt, wie sehr sie leidet?? Du laberst irgendeine Scheiße von wegen 'nie mehr verletzen wollen' und tust dann genau das!“
Von dem Geschrei vor seiner Tür angelockt, öffnete Remus neugierig die Tür und war überrascht, seine zwei Freunde zu sehen.
„Pad! Beruhige dich!“, sagte er mit ruhiger Stimme.
„Moony, du weißt nicht, was er Lily angetan hat!“, rief der aufgebracht.
„Doch ich weiß es und ich weiß, dass er absolut falsch liegt mit seinen Behauptungen, doch es hilft ihr nichts, wenn du ihn jetzt verfluchst! Du warst bei ihr, nicht wahr?“
„Ja.“, antwortete Sirius und ließ seinen Griff lockerer.
„Wie geht es ihr?“, fragte Remus besorgt.
„Nun ja, ein Häufchen Elend sieht im Vergleich zu ihr noch richtig gut aus...“, meinte Sirius düster.
„Okay, Padfoot, geh zurück zu Lily und überlass James mir.“
Sirius sah ihn zweifelnd an.
„Keine Sorge, ich werde ihn schon nicht so leicht davon kommen lassen“, meinte Remus und lächelte grimmig.
Sirius nickte und verschwand wieder. Remus schob James in seine Wohnung und setzte ihn aufs Sofa.
„James Charlus Potter.(*) Ich weiß nicht, ob es dir schon mal jemand gesagt hat, aber du bist ein Riesenidiot“, sagte Remus und sah James aufmerksam an.
James sagte nichts, er starrte nur leer an die Wand gegenüber. Sirius hatte gesagt, ein Häufchen Elend sehe im Vergleich zu Lily gut aus!
„Weißt du, dass du die Frau, die du so liebst heute mehr verletzt hast, als sie jemals verletzt wurde? Und ich dachte, genau das wolltest du verhindern? Und jetzt hör mir bitte genau zu. DU.BIST.NICHT.SCHULD! Glaubst du wirklich, Lily hätte sich davon abbringen lassen, in den Orden zu gehen? Und bei dem Kampf, Lily wusste, was auf sie zu kam! Und sie hätte sich auch von niemand davon abbringen lassen mit zu kämpfen, nicht wenn alle ihre Freunde dabei sind! Und das waren wir alle! Außerdem WILL sie SELBST etwas gegen Voldemort tun! Und vor allem, selbst wenn sie nicht im Orden wäre? Glaubst du allen Ernstes, sie wäre dadurch so viel weniger in Gefahr? Wir sind zur Zeit ALLE in Gefahr, das ändert sich doch nicht, in dem du sie verlässt! Im Gegenteil! Die Todesser wissen, wo ihr wohnt und du lässt sie alleine im Haus! So und mal abgesehen davon, dass du sie beinahe viel mehr in Gefahr gebracht hast... was hast du dir denn dabei gedacht? Niemand soll sie verletzen können?? Selbst wenn dein Plan aufgegangen wäre und sie niemand mehr PHYSISCH verletzen könnte...glaubst du, dass sie sich darum noch kümmert? Glaub mir, physischer Schmerz ist oft nur halb so schlimm wie psychischer Schmerz. Und den hast du ihr garantiert zugefügt. Sie liebt dich, ihr wollt heiraten! Glaubst du wirklich, sie kommt so einfach darüber hinweg, dass du sie verlassen hast? James. Denk darüber nach. Denk über meine Worte nach. Und dann geh zu ihr. Ich werde jetzt schlafen gehen und wenn ich dich morgen früh hier noch sehe, dann garantiere ich dir mein Freund, dass ich dich eigenhändig zu ihr schleifen werde und du dich bei ihr entschuldigen wirst, ansonsten überlege ich mir, ob ich nicht doch einmal 'Crucio' an einem Menschen ausprobieren sollte! Gute Nacht.“
Remus ging zu Bett, inständig hoffend, dass seine Gardinenpredigt etwas bei James bewirkt hatte. Er wusste nicht, was er sonst hätte tun sollen. Er konnte es immer noch nicht fassen, dass James die Liebe seines Lebens wegen so einem lächerlichen Grund verlassen hatte.
James saß die ganze Nacht auf Remus' Sofa und dachte nach. So langsam dämmerte ihm, dass seine Freund wohl Recht haben mussten. Lily! Er liebte sie so sehr! Und eigentlich fühlte er sich, seit seinem Entschluss, mit ihr Schluss zu machen, auch nicht mehr ganz. Er war nicht mehr er selbst. Was auch an ihm nagte, war die Tatsache, dass er genau das Gegenteil bewirkt hatte, von dem was er wollte. Er hatte sie nur noch mehr verletzt und auch noch mehr in Gefahr gebracht!
Irgendwann fiel er in einen unruhigen Schlaf.
Als Remus am nächsten Morgen aufstand, fand er auf seinem Sofa nur noch eine kleinen Zettel.
Danke!
Prongs
Remus lächelte erleichtert.
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ *Ich wollte einfach einen Zweitnamen für James und da Charlus Potter der einzige ist, den wir kennen, der wahrscheinlich mit James verwandt ist, habe ich ihm diesen Namen gegeben. Er muss ja deswegen nicht sein Vater gewesen sein. Kann ja genauso gut sein Onkel oder Großvater oder was weiß ich sein. :-)
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