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Fanfiction

Pyrrhus - Bitterer Sieg - Remember, Harry!

von RealPhoenixx

„Erinnere dich!“
Die Worte dröhnen in meinem Kopf. Dobbys kleine dürre Hand auf meiner Brust ist warm. Die Wärme durchströmt mich wohltuend, auch dann noch, als der Elf von meinen Knien rutscht und sich mit überkreuzten Beinen vor dem Bett auf den Boden setzt.
Mit leicht schräg gelegtem Kopf schaut er zu mir auf. Wartet. Will, dass ich mich erinnere.
Aber ich will mich nicht erinnern.

Doch was nützt es mir, wenn ich mich meinen Erinnerungen verweigere?
Sie holen mich trotzdem ein.
Zeigen mir Nacht für Nacht ihre Schrecken, erfüllen mich mit namenloser Angst.
Ich habe genug von der Angst. Sie macht mich krank.
Meinem Schmerz und meiner Trauer kann ich nicht entgehen. Aber ich kann gegen die Angst etwas tun.

Stockend erst, dann immer fließender, beginne ich zu reden.
Ich erzähle Dobby alles, vom schrecklichen und sinnlosen Tod Tonks‘, die von Voldemort und seinen Schergen grausam gequält wurde und auf der Straße vor dem Fuchsbau, wo man sie wie Müll weggeworfen hatte, starb.
Von Lupin, der in seiner Trauer um Tonks über sich selbst hinaus wuchs und Fenrir Greyback zum mörderischen Kampf stellte, nachdem Greyback in einer Vollmondnacht, etwa ein halbes Jahr nach der Zerstörung des Fuchsbaus, Bill Weasley förmlich in Stücke gerissen hatte.
Remus Lupin überlebte Greyback nur um wenige Minuten.

Auch von Fleur Weasley, geborene Delacour, berichte ich und wiederhole dabei fast vollständig meinen Alptraum der vergangenen Nacht.

Über Arthur, Charlie und Molly Weasley, die Seite an Seite in der Schlacht gegen Inferi und Dementoren kämpften und dort den Tod fanden, über Neville Longbottom, den Todesser in eine Falle lockten und der wie ein Löwe kämpfend schließlich überwältigt und ermordet wurde, spreche ich zu dem gebannt lauschenden Elfen.

Schwerer fällt mir, über das Schicksal von Fred und George zu reden.
In der großen Schlacht, die wir gegen die dunklen Kreaturen Voldemorts schlugen, überwältigte ein Dementor George Weasley. Ich sah es und konnte die Bestie vernichten, aber für George kam jede Hilfe zu spät.
Der Dementor hatte ihn bereits geküsst.
Fast schreiend schildere ich unsere Verzweiflung, die Hilflosigkeit, die uns beim Anblick des seelenlosen Wracks, das noch kurz vorher ein junger, lebensfroher Mann gewesen war, befiel.
Und meine Stimme versagt fast, als ich erzähle, wie Fred mit versteinerter Miene seinen Zauberstab hob und seinen Bruder erlöste. Mit demselben erstarrten Ausdruck kämpfte er verbissen weiter, gab am Tag darauf seinen Eltern, Charlie und George das letzte Geleit und ging. Er sprach nach dem Tod seines Bruders kein Wort mehr und niemand hat ihn seither gesehen.

Meine Kehle ist rau und trocken, als ich versuche, weiterzusprechen.
Der Elf greift aus dem Nichts einen Kelch mit kühlem, kristallklarem Wasser und reicht ihn mir. Dankbar trinke ich.
Die Augen Dobbys ruhen aufmerksam auf meinem Gesicht. Er hat sich während meiner langen Rede nicht ein einziges Mal bewegt.
Ich weiß, er wartet nun darauf, dass ich es zu Ende bringe. Doch ich frage mich, ob ich dazu überhaupt imstande sein werde.
Habe ich nicht schon zu viele meiner sonst so sorgfältig verdrängten Erinnerungen zu neuem Leben erweckt?
In mich hinein lauschend suche ich nach den gefürchteten Reaktionen von hilfloser Verzweiflung, unsäglichem Schmerz oder der kalten Leere, die mich sonst beim geringsten Gedanken an die furchtbaren Ereignisse überwältigten.
Sonderbar, dass ich nichts davon finde.
Es fühlt sich an, als wäre mit den Worten über die Schicksale dieser Menschen etwas Giftiges aus mir herausgespült worden, etwas, das mich lähmte, resignierend verzweifeln ließ und meine Seele krank machte.
Was ich jetzt empfinde, ist wirkliche Traurigkeit.
Ein Gefühl, das mit dem, was ich bisher für Trauer hielt, nicht das Geringste zu tun hat.

Noch immer schmerzt der Verlust meiner Freunde, noch immer vermisse ich sie.
Aber ich habe meine Erinnerungen, die ich nicht länger begraben will. Nicht die Erinnerungen an die schreckliche Zeit des Krieges und erst recht nicht die, welche mit dem Ort, an dem ich mich befinde, verbunden sind.
Doch jetzt ist es Zeit, das Begonnene zu beenden und ich wende mich wieder Dobby zu, der stumm und aufmerksam zu meinen Füßen hockt.

„Nachdem wir die Weasleys begraben hatten, sind wir zurück nach Godrics Hollow gegangen. Ron, Hermine und ich. Ronald war nicht mehr derselbe seit dem Tod seiner Eltern und Brüder. Ich glaube, das einzige, was ihn noch aufrecht erhielt, waren Hermine und die Gewissheit, dass wenigstens Ginny in Frankreich in Sicherheit war.
Aber schon in der zweiten Nacht hatten uns die überlebenden Todesser gefunden. Wie, weiß ich bis heute nicht. Sie kamen zu fünft, Lucius Malfoy führte sie an.
Ich konnte in dieser Nacht nicht schlafen und war nicht im Haus.
Das hat mir wahrscheinlich das Leben gerettet.“
Aufseufzend vergrabe ich mein Gesicht in den Händen, spreche mit geschlossenen Augen weiter. „Glaub mir, Dobby, ich habe mich oft gefragt, ob es nicht besser gewesen wäre, wenn sie mich damals schon erwischt hätten.“
Ein Geräusch lässt mich den Kopf heben.
Es sind Dobbys Ohren, die bei seinem heftigen Kopfschütteln hin und her schlackern. Gegen meinen Willen muss ich bei dem Anblick lächeln.
Ernst setze ich jedoch hinzu: „Du hast ja recht, wäre ich damals gestorben, dann wäre wirklich alles sinnlos gewesen.“
Wieder erstehen vor meinem geistigen Auge die Geschehnisse dieser Nacht, die eine der schlimmsten meines Lebens werden sollte.
„Als ich zurück zum Haus kam, waren sie bereits drin. Ich hab einen Lichtblitz gesehen, rannte zur Tür und wäre fast in den Fluch eines der Todesser gelaufen. Nur ganz knapp hat er mich verfehlt. Ich habe ihn mit meinem Fluch gelähmt, auch noch einen, der aus dem Haus kam.
Ich wusste ja nicht, wieviele es waren, also schlich ich hinein.
Keiner hat mehr gelebt.
Hermine lag im Korridor, sie war in den Rücken getroffen worden.
Ein Stück weiter fand ich zwei tote Todesser, Dolohov und Nott. Wer sie erledigt hat, weiß niemand.
Ist ja auch egal.
Aber dann hab ich Ron gefunden, genau wie Hermine von einem Fluch in den Rücken ermordet.
Unter ihm lag Lucius Malfoy, Rons Hände noch um seinen Hals und auch tot.
Ron hatte ihn erwürgt.“

Ein Schluchzer Dobbys unterbricht mich.
Ich will die Hand mitfühlend auf seine schmale Schulter legen, als etwas auf meinen Handrücken tropft.
Weine ich? Ich habe nicht mehr geweint seit Dumbledores Begräbnis, meinte schon seit langem, keine Tränen mehr zu haben.
Doch jetzt rinnen sie über meine Wangen, tropfen nach unten und nehmen etwas von meiner Trauer um meine beiden besten Freunde mit sich.
Dass Dobby meine Trauer teilt, gibt mir ein warmes Gefühl des Trostes.

Aufatmend wische ich mir Augen und Gesicht mit beiden Händen und spreche weiter, denn ich will über alles berichten.
Über die Gefallenen, über jene, deren Schicksale ungewiss blieben und nicht zuletzt von einigen, die sich nicht als die herausstellten, für die man sie hielt.


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