„Du hättest dabei sein sollen. Es war einmalig.“
Rose Weasley schmunzelte während sie ihrem Bruder bei seinen Erzählungen lauschte. Er gestikulierte wild mit dem Armen und seine Augen leuchteten dabei. So wie die seines Vaters, wenn dieser über Quidditsch sprach. Beide, Vater und Sohn, hatten gerade ein Wochenende in Monmouthshire (Wales) verbracht, wo die Weltmeisterschaft ausgetragen worden war.Bis jetzt hatte Rose verstanden, dass Schottland Kroatien im Finale geschlagen hatte.
Ihr Vater hatte über das Ministerium vier Karten bekommen. Rose hatte ihre Karte großzügig ihrer Cousine Lucy überlassen, da sie selbst sich nicht sehr für diesen Sport übrig hatte. Das hatte sie von ihrer Mutter geerbt, die ihre Karte wiederum Malcom Brown, dem besten Freunde ihres Sohnes, gegeben hatte, und aufgrund der Tatsache, dass seine Eltern Muggel waren, sonst nicht hingehen hätte können.
Die Sommerferien waren bald vorbei und es wurde Zeit für die beiden Weasley – Kinder sich auf ihr neues Jahr in Hogwarts vorzubereiten. Für Rose war es das fünfte und für ihren kleinen Bruder Hugo das dritte Jahr.
Ihre Briefe mit den Bücherlisten hatten sie bereits bekommen und Rose war außerdem zusammen mit ihrem gleichaltrigen Cousin Albus Potter zum Vertrauensschüler von Gryffindor ernannt worden. Dessen Bruder James, der sein sechstes Jahr antrat, war nun Kapitän der Quidditschmannschaft und ihre Cousine Molly war Schulsprecherin.
Es versprach also ein aufregendes Jahr zu werden. Hugo redete immer noch. Eigentlich war ihr Bruder einer von der stilleren Sorte, doch wenn er sich fĂĽr etwas begeisterte, dann konnte er mehr reden, als seine Cousine und gleichzeitig beste Freundin Lily.
Die Potters waren ebenfalls alle bei der Weltmeisterschaft gewesen. Die ganze Familie begeisterte sich dafür. Lily war zum Erstaunen aller Sucherin von Gryffindor, Al besetzte die Position eines Jägers und James war zusammen mit seinem besten Freund Cole Michaels Schläger.
Die Potter-Kinder hätten unterschiedlicher nicht sein könnten. Während Lily das kleine, quirlige Nesthäkchen war und Al ein ruhiger und verständnisvoller Junge, war James eher der coole und gut aussehende Mädchenschwarm. Mit seiner lässigen Art, brach er den Mädchen reihenweise die Herzen und die Tatsache, dass er nun Kapitän war, machte ihn sicher noch begehrter.
Doch Rose hatte alle von ihnen gerne genauso wie den Rest ihrer Verwandtschaft (die ziemlich groĂź war).
„Ach übrigens, ich soll dir von Al ausrichten, dass ihr euch um halb elf am Bahnhof trefft. Tiara kommt auch“, erklärte Hugo seiner Schwester.
„Hast du ihn getroffen?“
,,Ja, und Tiara war auch dabei. James hat mir erzählt, dass die beiden fast die ganzen Sommerferien zusammen verbracht haben.“
FĂĽr einen kurzen Moment verspĂĽrte Rose einen Stich von Eifersucht, aber zum GlĂĽck war es gleich wieder verflogen. Warum sollte sie auch eifersĂĽchtig sein? Tiara Gordon war ihre beste Freundin und sie wusste, dass das immer so bleiben wĂĽrde und Al hatte ja schlieĂźlich auch noch eigene Freunde. Zum Beispiel den Ravenclaw Marc und seinen besten Freund Toby.
Ihre Mutter steckte den Kopf in das Zimmer, welches sie sich zusammen mit Hugo teilte:
„Habt ihr alles eingepackt?“
„Ja, Mum!“, sagten beide im Chor.
„Bist du sicher, Hugo?“, Mrs. Weasley sah ihren Sohn prüfend an.
„Diesmal habe ich wirklich nichts vergessen“, behauptet dieser.
„Wie ich dich kenne, musst du dir sowieso wieder die Hälfte nachschicken lassen“, kommentierte seine Schwester. Hugo wurde rot. Er hatte nun mal das Talent alles zu vergessen und so war es bei ihm schon fast zur Tradition geworden, dass er in seinem ersten Monat in Hogwarts jede Menge Päckchen mit Dingen bekam, an die er nicht gedacht hatte.
„Ich hab doch mein Erinnermich“, beruhigte er seine Mutter und hielt ihr die Glaskugel, die er immer in seiner Tasche mit sich trug vor die Nase.
„Ja, nur das er sich nicht mehr erinnern kann, was er denn vergessen hat“, grinste Rose. Mrs. Weasley musste lachen:
„Das erinnert mich an einen sehr guten Freund, der hat etwas ähnliches mal über sich selbst behauptet.“
Neugierig sah Hugo seine Mutter an. Die beiden liebten es, wenn ihre Eltern Geschichten aus ihrer Schulzeit erzählten.
„Und an wen?“
„Das, meine lieben Kinder, verrate ich nicht“, damit zwinkerte sie den beiden vergnügt zu und ging aus dem Zimmer. Hugo verzog schmollend das Gesicht.
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