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Fanfiction

Nachts, wenn alles schläft - Nachts, wenn alles schläft

von Laticia

Es war ziemlich spät, als Hermine das Buch zuklappte, es zurück ins Regal schob und sich die Augen rieb. Kein Mensch war mehr in der Bibliothek, und sie hatte sich von Harry den Tarnumhang geliehen, um noch ein wenig länger stöbern zu können, doch aus dem wenig war viel geworden. Leise stand sie auf, zog den Umhang über ihren Kopf und schlich sich davon, immer noch den Hauch des Verbotenen im Gefühl, der sie jedes Mal beschlich, wenn sie sich nicht ganz an die Regeln hielt. Obwohl sie viel verwegener geworden war... War es ihm denn nie aufgefallen?
Schluss jetzt, Hermine!, mahnte sie sich selbst, wütend, dass ihre Gedanken schon wieder abgedriftet waren. Wo er doch mit Lavender zusammen war... auch wenn sie nicht sonderlich viel für die Qualität der Beziehung gab. Sie passten doch gar nicht richtig zueinander!
Mit streitenden Gedanken fand sie sich vor der fetten Dame wieder, die vor sich hindöste und sie somit recht problemlos einließ.
Rasch kletterte sie durch das Portraitloch und nahm den Umhang ab, doch ein Schnarcher aus einem der Sessel erschreckte sie so sehr, dass sie fast aufschrie.
Mit pochendem Herzen hüllte sie sich wieder ein und tapste vorbei, die Stufen zu den Schlafsälen erklimmend. Vor der Tür der Jungs ihrer Altersstufe blieb sie stehen und zögerte einen Moment.
Sollte sie den Umhang erst morgen zurückgeben? Ach was, alle schliefen doch längst! Und da Harry ohnehin nicht wusste, dass sie ihn gebraucht hatte, schadete es auch nichts, wenn sie ihn jetzt gleich unter seine Socken stopfte – auch wenn er dort sicherlich nicht sonderlich gut aufgehoben war, aber darüber zu streiten war sie längst leid. Harry sagte ja – und vergaß es einfach wieder.
Leise drückte sie die Türklinke nach unten. Ein Chor von Schlafgeräuschen schnarchte ihr entgegen. Den Umhang auf dem Arm tapste sie in die Höhle der Löwen, wie sie das Chaosschlafzimmer der Jungs gern bezeichnete.
Was, wenn einer aufwachte?, schoss es ihr plötzlich durch den Kopf. Bang blickte sie auf Neville, der selig vor sich hinsägte. Dummerweise lag Harrys Bett ganz hinten.
Sauer auf ihr Gewissen schob sie sich zur Kommode und zog behutsam die nur zu gerne losquietschende Lade auf. Erleichtert warf sie einen Seitenblick auf den schnarchenden Harry und drehte sich um, um zu gehen, doch da bemerkte sie, dass Rons Bett leer war.
Hermine vergaß, dass sie mitten in einem schlafenden Löwenrudel stand und starrte auf die Decke, die unbenutzt, am Bettende lag.
Wo war er bloß?
Trieb er sich irgendwo herum? So wie du, sprach sie, die kleine nervige Stimme, die in letzter Zeit immer öfter ihr ins Gewissen redete.
Ob er... ob er mit Lavender zusammen war? Jetzt in diesem Moment? Wo sie hier vor seinem leeren Bett stand, wie verloren, wie vor eine Wahrheit gestellt, die schon tausendmal flüsterleise in ihr Wesen gedrungen war, aber die sie nicht hatte hören wollen... nicht hatte wahrhaben wollen? Mutlos sank sie auf die Matratze nieder, dumme kleine Tränen in den Augen. Was hatte sie denn erwartet? Dass er sich in sie verlieben würde, nur weil sie ihn liebte? Törichte Hoffnung.
Es war, als würde von Rons Lagerstätte die Bilder in sie hineinfließen: Ron und Lavender, gemeinsam im Raum der Wünsche, versunken in einander, selig lächelnd... zärtlich würde er ihr übers Haar streichen – wie oft hatte sie sich gewünscht, er würde es bei ihr tun. Aber nein. Die Welt sah anders aus, und glücklich wurde nicht jeder. Es war wohl nicht ihr Schicksal, glücklich zu sein.
Doch in diesem Moment geschah etwas, das sie zusammenfahren ließ: Schritte kamen die Treppe hoch, und sie, die immer alles bedachte, hatte die Tür sperrangelweit offengelassen! Wie erstarrt saß sie auf Rons Bett und betete, dass die lauter werdenden Tritte nur Einbildung waren, dass derjenige vorbeigehen würde, ohne es zu bemerken... Aber nein. Die hohe, schlanke Silhouette einer Person stand im Schattenriss des offenen Eingangs. Rasch sah sie sich um – wohin sollte sie nun? Unters eines der Betten zu kriechen ging nicht, dort lagen die Schrankkoffern. Den Zauberstab hatte sie, wie sie mit Verzweiflung feststellte in ihrer Tasche gelassen – in ihrem Zimmer. Sie war ertappt.
Unstet trat die Person in den Raum – und dann hörte sie mit Herzrasen ein Klicken, dass normalerweise nicht in Zaubererkreisen vorkam: ein Feuerzeug.
Der kleine Flammenschein bewegte sich auf sie zu, zielsicher in ihre Richtung. Hermine wich noch einen Schritt zurück, bis sie an der Wand stand. Das Feuer flackerte auf und sie erkannte das Gesicht. Das Blut schoss ihr in den Kopf: Ron.
Und im selben Moment sah sie an seinen näherkommenden Augen, dass er sie gesehen hatte.
„Her-hermine?“, verdutzt sah er sie an und blickte sich um.
„Was tust du hier?“
„Schhhh!“ Sie versuchte sich an ihm vorbeizudrängen, doch er hielt sie am Arm fest, blies das Feuerchen aus und zog sie nach draußen, schloss leise die Tür, und schob sie die Treppe hinunter in den leeren Gemeinschaftsraum.

„Hermine, was wolltest du um diese Zeit bei uns im Schlafsaal?“, fragte er nochmals, als er sie zum Sitzenbleiben gebracht und eine Lampe angezündet hatte.
„Dich könnte ich dasselbe fragen!“, kam es aus ihr heraus, ehe sie nachdachte.
Ron zog seine Augenbrauen hoch. „Nein, kannst du nicht, das ist der Jungsschlafsaal.“
Verdammt. Er hatte Recht.
Sie schlug die Hände ins Gesicht, damit er ihre Röte nicht sah.
„Sag schon, ich fresse dich bestimmt nicht deswegen auf.“
„Ach... ich hab mir von Harry den Tarnumhang... geliehen.“
„Geliehen?“, er klang belustigt. „Hast du etwa wieder einmal die Bibliothek etwas länger strapaziert? Die Bücher müssen auch schlafen, vor allem, wenn du sie alle leergelesen hast.“
Grinsend knuffte sie ihn gegen die Seite. Er brachte sie immer wieder zum Lachen.
„Als ob! Ich bin doch kein kleines Kind mehr, wie du wohl wissen solltest, Ron Weasley!“
Wie er sie ansah! O Gott, sie wollte versinken, einfach versinken in seinen braunen Augen, wie in einem Haufen Schäfchenwolken... und ihr Herz spielte verrückt.
„Aber warum hast du denn so lange gebraucht? Ich bin doch wie eine Schnecke die Treppe hinauf, da hättest du doch um die Kurve verduften können.“
Ach Ron! Wenn du wüsstest...
„Ich – hab mich nur gewundert, wo du bist. Dein Bett war leer und ich dachte...“, sie verstummte und wandte ihren Blick ab, obwohl sie jeden Moment, indem sie das zartschmelzende Kastanienbraun nicht in sich aufnahm, als vergeudet einstufen würde.

Das Feuer im Kamin war fast erloschen. Es war dunkel im Raum, nur der kleine Kreis der Lampe war in goldenes Licht getaucht. Sie beide nebeneinander auf dem Boden sitzend – hätte Hermine sich nicht gefühlt wie eine Schuldige, sie hätte sich kaum einen romantischeren Augenblick vorstellen können.
Ron beugte sich näher heran. Sie spürte seinen Atem, der wie ein zarter Windhauch über ihr Gesicht strich. Beinahe zärtlich drehte er ihr den Kopf, dass sie ihn ansah. Zärtlich... so musste es sein, so schön, wenn er mit ihr redet, dachte sie traurig, als seine Hand und damit der explodierende Gefühlsrausch, den seine Berührung ausgelöst hatte, verschwanden.
„Dachtest du etwa, ich sei bei Lavender?“ Überrascht kam es über seine Lippen, überrascht und verwundert. Hermine kam sich schäbig vor. Er würde sie vermutlich auslachen und als eifersüchtig abstempeln, als notorisch und fixiert, weil sie es ihm nicht gönnte. Aber das tat sie doch! Sie wollte, dass er glücklich war – aber nicht mit einer anderen. Es tat einfach so weh...
„Hermine...“
„Los, sag es. Ich weiß, was du sagen willst, los. Tu es.“ Sag es, dass ich eine eifersüchtige Zicke bin, dann ist es wenigstens heraußen und ich kann endlich gehen. Auch wenn ich es nicht will, fügte sie in Gedanken hinzu.
„Ich wollte doch nur sagen, dass ich im Gemeinschaftsraum war, die ganze Zeit.“ Hermine hob den Kopf, perplex. Ron nickte bekräftigend.
„Ich bin nur mal wieder eingeschlafen... weil ich auch immer der letzte sein muss, ich weiß“, setzte er hinzu, und kratzte sich schuldbewusst am Ohr.
„Das heißt du hast nicht mit...“ Dumme Kuh! Schwatzweib! Was redete sie denn da? Nachdem er die Situation entschärft hatte?
Doch Ron lachte sie nicht aus.
„Nein... ich habe nichts mit ihr gemacht. Momentan läuft es ohnehin nicht sonderlich gut... aber das ist egal.“
Hermine atmete einmal kräftig durch und sah ihn an. Da war es wieder, das Zittern in ihr, sein Blick, der sie erschaudern ließ, wie, als wäre sie hineingefallen in einen ihrer Tagträume, an denen es keine Lavender gab...
Er flüsterte ihren Namen, sprach es aus wie eine Kostbarkeit. Das Lächeln, das seine Lippen umspielt hatte, war verflossen, doch ein Zug umspannte seinen Mund nun, der ihr mitten ins Herz stach; sie wollte ihn küssen, wollte ihn spüren, sich ihm hingeben...
Wie heimlich hob er die Hand, legte den Kopf ein wenig schief und fuhrt mit einem Finger über ihre Wange, dass sie für einen Moment die Augen schließen musste. Sie musste sich einfach in seine Hand schmiegen, es war, als wäre sie nur für diesen Moment, nur für ihr Gesicht geformt worden... Es fühlte sich so richtig an. Bebend legte sie ihre Hand auf die seine und tauchte wieder ein, versank in den Tanz ihrer Gefühle, der Sehnsucht und Hoffnung paarte.
Und was Rons Ausdruck ihr sagte, schien so schön, schien dasselbe zu sein, Sehnsucht, Hoffnung, Liebe...?

Er kam näher. Der Windhauch seines Atems war nicht mehr der zarte Schleier, er ruhte nun wie ein warmer Schatten auf ihrer Wange, die von seiner nur mehr wenige Zentimeter entfernt war... Hermine vergaß alles um sie herum, vergaß, dass sie jemanden liebte und küssen wollte, der vergeben war, vergaß, dass Lavender auch Gefühle hatte, vergaß sie einfach...
Denn Ron war da, bei ihr, eine Hand in ihrem Nacken, die andere in der ihren, und ihre Lippen suchten einander, suchten, und...

Der Knall, der plötzlich auf der Treppe ertönte, trieb sie auseinander, ehe sie sich küssen konnten. Ron löschte geistesgegenwärtig die Lampe und zog Hermine an die Ecke neben der Treppe, wo sie mit klopfenden Herzen, eng aneinander gedrängt, dem harrten, was kommen würde. Aus dem Jungenschlafzimmer ertönte Gemurmel und ein genervter Fluch, dass Pigwidgeon durch das offenen Fenster hereingeflogen war und dabei einen Käfig zu Boden geschubst hatte. Mit angehaltenem Atem warteten sie, bis die Geräusche wieder ruhiger wurden, ehe sie schweigend die Stufen erklommen. Ron blieb stehen und lächelte sie kurz an, ehe er sich schuldbewusst zur Tür drehte. Hermine ging weiter, langsam und vorsichtig, und zögerte, als ihre Zimmertür auftauchte.
War es ein Zeichen gewesen? Das es nicht hätte sollen sein?
Sie wendete unentschlossen den Kopf und sah, dass er nicht mehr vor seinem Schlafsaal stand. Er erklomm die Stiegen zu ihr mit plötzlicher Entschlossenheit, und dann nahm er ihr Gesicht in seine Hände, lächelte, und küsste sie, küsste sie inbrünstig, als gäbe es kein Morgen. Hermine griff nach seinem Pullover und krallte sich in ihn hinein, Halt suchend, Schutz suchend, dahinsinkend in den wahr gewordenen Traum. Es zählte nur mehr dieser Moment, jener wunderbare Augenblick...

Als sich ihre Lippen nach endlos langer und viel zu schnell vergangener Zeit wieder lösten, strich Ron noch einmal lächelnd über ihre Wange, ehe er hinabhastete, um in seinen Schlafsaal zu schleichen. Doch ehe er im Türspalt verschwand, sah er sie an. Und dieser letzte Blick geleitete Hermine bis in ihre Träume, die die gesamte letzte Stunde in allen Facetten und Farben malten, aber keinen Deut schöner, als sie tatsächlich gewesen war. Wunderschön.
_____
Kommis?
lg Laticia


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