von Schokomaus
Heute mal was anderes. Ich schreibe heute mal was Ron macht, nachdem er von Harrys Verletzungen gelesen hat und was ihm so durch den Kopf ging. Dann schreibe ich auch noch ein kleines bisschen davon, was in Remus vorgeht. Tja, ich dachte so ein kleiner Ausritt in das Leben der anderen Personen, wäre vielleicht interessant! Also dann brav Kommis hinterlassen!!
Lg Schokomaus
Harrys Freunde
Zwei Tage später bei Ron:
Ron saß an seinem Schreibtisch und starrte auf die Titelseite des Tagespropheten. Langsam realisierte er was er überhaupt gelesen hatte. Es ging um Harry, Harry Potter, seinem ehemals besten Freund, den er im Stich gelassen hatte. Wann hatte er ihn das letzte Mal gesehen? Zu seiner Hochzeit? Oder war´s gar noch länger her? Ja, das letzte Mal hatte er Harry gesehen, als er, Ron und Padma geheiratet hatten. Sie hatten eine reine Zaubererhochzeit gewählt, völlig traditionell. Harry hingegen hatte ein Jahr davor, eine Mischung aus Zauber- und Muggelhochzeit gewählt. Ja, lange hatten sie nichts mehr von sich gehört. Er hatte ihn aus den Augen verloren, als Harry seine Ausbildung als Auror begonnen hatte und er selbst in der Abteilung für magische Sportarten angefangen hatte. Er hatte schon öfters was über Harry gehört. Im Ministerium wurde auch zwischen den Abteilungen viel kommuniziert. So wusste er, dass Harry zum Team von Remus Lupin gehörte. Er hatte es mit Schrecken im März gelesen, dass Harry entführt worden war. Am Anfang glaubte er noch daran, dass die Auroren die Entführer bald finden würden. Seine Arbeit wurde auch mehr mit der Zeit, da er ja im September die Leitung der Abteilung übernehmen sollte, da sein derzeitiger Chef in den Ruhestand ging. Sein Chef meinte auch, dass er die Quidditchweltmeisterschaft, welche in diesem Sommer wieder in England ausgeführt werden würde, gleich organisieren sollte, damit er sich an die Leitungsarbeit gewöhne. Er hatte seit diesem Tag, an dem sein Chef das entschied, sehr viel zu tun. Die Auroren mussten informiert und ein Sicherheitsplan ausgearbeitet werden. Das alles wurde nun noch erschwert durch den Deal. Der Deal für den er Percy einerseits hasste, aber andererseits froh war. Percy hatte nur dem Druck der Zaubererbevölkerung nachgegeben, die gehofft hatte, wenn Harry Potter erst einmal wieder befreit wäre, würde man dem Treiben der Schwarzmagier wieder Einhalt gebieten und Harry Potter würde wieder Todesser jagen. Ja, sie waren überzeugt, dass auch die dunklen Künste, die nun auf Hogwarts unterrichtet wurden, keinerlei Auswirkungen haben könnten, wenn Harry Potter wieder da sei. Die Zaubererwelt war weiterhin überzeugt, dass er alles schaffen könnte. Auch als gemunkelt wurde, dass möglicherweise eine weitere Auferstehung des Lords geplant war, glaubten die Menschen fest daran, dass Harry Potter alles wieder zum Guten wenden könnte und ihn nochmals besiegen würde. Doch was nun? Harry Potter war schwerst verletzt aus seiner Geißelnahme entkommen. Ron hatte den Text gelesen in welchem über Harry berichtet wurde. Er hatte gelesen, dass er möglicherweise ab der Halswirbelsäule abwärts gelähmt sein könnte, dass er vermutlich wieder blind war. Ron hatte traurig den Kopf geschüttelt. Die Zaubererwelt würde nun dank dem Deal in noch mehr Chaos versinken. In diesem Moment verachtete Ron seinen Bruder. Hätte es den Deal nicht gegeben, wäre Harry zwar vermutlich gestorben, doch wenn er las, dass dieser möglicherweise vom Hals weg gelähmt war und somit für immer ein Pflegefall bleiben würde, dachte er daran, dass Harry mal gesagt hatte, bevor er anderen zur Last falle, sei es ihm lieber zu sterben. Ja, für Harry wäre es vermutlich nach den Qualen die er durchstehen hatte müssen, nur eine Erlösung gewesen zu sterben. Natürlich wusste weder Percy noch einer der Auroren, die ihn beraten hatten in diesem Fall, dass Harry dermaßen schlecht behandelt wurde. Ron machte sich Vorwürfe nicht eher seinen ehemaligen Freund besucht zu haben. Es musste wohl erst etwas passieren, dass er wach gerüttelt wurde, wie sehr er seinen ehemals besten Freund vernachlässigt hatte. Seine derzeitigen Freunde waren alles ehemalige Schulkollegen, die wie er und Padma bereits Kinder hatten. Mit Neville und Luna Longbottom war er oft zusammen. Die beiden hatten ebenfalls schon ein Kind, einen kleinen Jungen namens Frank. Er schweifte mit seinen Gedanken ab, erinnerte sich an die gemeinsamen Stunden, die sie mit den Longbottoms verbrachten. Als er merkte, dass er abschweifte, riss er sich los von seinen Gedanken. Er sah nocheinmal auf die Titelseite, welche davon sprach, dass Harry Potter wieder da sei und welche Verletzungen er von dieser Entführung davon getragen hatte. Er beschloss Harry so bald er wieder bei Bewusstsein war zu besuchen. Wenigstens das war er seinem besten Freund schuldig.
Zur gleichen Zeit bei Remus:
Remus starrte auf den Bericht, den er aus dem St. Kamillus erhalten hatte. Er musste schließlich noch den Abschlussbericht für die Causa „Potter“ schreiben. Er nahm seine Feder und setzte sie auf das Pergament, nur um sie gleich wieder davon zu nehmen und den Kopf zu schütteln. Nein, er konnte das nicht. Er konnte keinen emotionslosen Bericht über die Entführung von Harry Potter und dem Ende, dem Grund weshalb und den Verletzungen von Harry schreiben. Nein, das ging beim besten Willen nicht. Er legte die Feder beiseite und ließ den Kopf in den Nacken fallen. Warum hatten sie nicht schon früher einen Anhaltspunkt gefunden? Warum war es ihnen bis zum Schluss nicht gelungen seinen Aufenthaltsort zu bestimmen? Warum? Da waren so viele Fragen, die mit dem Wort Warum begannen! Warum waren sie da? „Scheiße, ich drehe mich im Kreis mit meinen Gedanken!“ dachte Remus und richtete sich wieder ordentlich in seinen Sessel. Er starrte auf den Schreibtisch auf der anderen Seite. Harrys Platz war noch immer so, wie er ihn am Abend vor seiner Entführung verlassen hatte. Noch immer lag da die Akte „Malfoy“, bei welcher er vergeblich versucht hatte, einen Grund für eine Haftverlängerung zu finden. Vergeblich, musste sich jeder eingestehen. Wenn man doch auf den Heiler aus dem St. Mungo gehört hätte, der damals bei der Verhandlung von Malfoy vorsprach und behauptete Draco Malfoy sei unberechenbar und eine Gefahr für Harry Potter. Doch der Zaubergamot hatte das komplett ignoriert, hatte bei ihm nur die Jugendstrafe für solche Fälle angewendet. Ja, im Nachhinein war man klüger. Er wollte gar nicht daran denken, wie es James, Lily und Hermine in dem Moment gegangen sein musste, als sie es erfahren haben. Remus sah auf. Kingsley Shaklebolt betrat das Büro. „Darf man dem Tagespropheten glauben oder übertreibt er maßlos?“ war seine Frage und er deutete auf den Artikel den Remus bereits heute früh gelesen hatte und anschließend den Tagespropheten wütend in eine Ecke geknallt hatte. Remus schluckte. „Ja, du darfst ihnen glauben. Sie lügen nicht. Diesmal ist es eine reine sachliche Darstellung der Fakten und Wahrheiten.“ Remus schluckte wieder. Kingsley erkannte, wie schwer es dem Teamleiter von Harrys Team fallen musste, zu lesen, dass sein bestes Teammitglied möglicherweise nie mehr seinen Dienst antreten konnte. Kingsley, der ebenfalls zu dem Sondereinsatzteam zum Fall „Potter“ gehörte, seufzte und fragte Remus „Soll ich den Abschlussbericht schreiben oder bist du noch in der Lage dazu?“ Remus sah von seinem unbeschriebenen Pergament auf. Er schüttelte den Kopf. „Ich bin wohl wirklich nicht mehr in der Lage. Hier bitte sehr, die Akte und hier der Bericht aus dem St. Kamillus über Harrys Verletzungen. Denk am besten nicht über seine Verletzungen nach, sonst ergeht es dir wie mir! Ich werde für heute meinen Dienst beenden. Vielleicht kann ich James irgendwie Beistand leisten oder ich finde jemanden im Phönixorden, der ebenfalls Beistand braucht, nachdem er den Artikel gelesen hat. Angenehmen Tag noch, schreib vielleicht den Bericht erst bevor du kurz vorm nachhause gehen bist, wenn du dir nicht den Tag verderben willst!“ Mit diesen Worten klopfte Remus Kingsley auf die Schulter, schnappte seinen Umhang vom Kleiderständer und verschwand nach oben in das Atrium.
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